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– Die Entführung aus dem Serail (L’Enlèvement au sérail), un Singspiel en trois actes de Wolfgang Amadeus Mozart, sur un livret en allemand de Gottlieb Stephanie d’après la pièce de Christoph Friedrich Bretzner. Créé avec succès au Burgtheater de Vienne, le 16 juillet 1782, sous la direction du compositeur. Le Singspiel est une sorte d’opéra-comique allemand avec alternance de dialogues parlés, parfois accompagnés de musique, et d’airs chantés.
– A la fin de l’acte III, Les potagonistes (Belmonte, Constance, Blonde, Pedrillo) chantent les louanges de la bonté humaine pour remercier le pacha Selim \”Nie werd’ ich deine Huld verkennen\

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Die Entführung aus dem Serail – Libretto

ERSTER AUFZUG. Platz vor dem Palast des Bassa am Ufer des Meeres. Erster Auftritt. Nr. 1 ARIE. BELMONTE Hier soll ich dich denn sehen …

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Source: opera.stanford.edu

Date Published: 5/30/2022

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Die Entführung aus dem Serail | Libretto | English Translation

Read the libretto, translated to english, of the German opera Die Entführung aus dem Serail by Wolfgang Amadeus Mozart on Opera-Arias.com.

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Source: www.opera-arias.com

Date Published: 7/19/2022

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Die Entführung aus dem Serail (The Abduction of the Seraglio …

384 Finale Lyrics. Bassa Selim lebe lange. Ehre sei sein Eigentum! Seine holde Scheitel prunge. Voll von Jubel, voll von Ruh.

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Source: genius.com

Date Published: 5/18/2021

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The Abduction from the Seraglio – Wolfgang Amadeus Mozart

The libretto of the opera The Abduction from the Seraglio by the composer Wolfgang … The Abduction from the Seraglio (Die Entführung aus dem Serail) DE …

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Source: www.operafolio.com

Date Published: 5/16/2022

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Mozart: Die Entführung aus dem Serail (Vụ trốn thoát khỏi hậu …

Âm nhạc: Wolfgang Amadeus Mozart Libretto: Christoph Friedrich Bretzner dựa theo phóng tác của Gottlieb Stephanie Công diễn lần đầu: theo lệnh của hoàng đế …

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Source: nhaccodien.vn

Date Published: 8/6/2021

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Die Entführung aus dem Serail, K. 384, Act III: “Ha! Wie will ich …

Die Entführung aus dem Serail, K. 384, Act III: “Ha! Wie will ich triumphieren..” Trình bày: Bruno Walter. Thể loại: Âu Mỹ. Nghe trên Zing. Share Facebook.

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Source: baihathay.net

Date Published: 4/27/2021

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Opera: L'Enlèvement au sérail- Die Entführung aus dem Serail/Mozart/Finale 1)Op Zurich 2003 (Lyrics)
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  • Author: Claude LE-QUANG
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  • Date Published: 2019. 7. 29.
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Die Entführung aus dem Serail

Wolfgang Amadé Mozart Die Entführung aus dem Serail Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 Text nach Christoph Friedrich Bretzner

von Gottlieb Stephanie d. J. Uraufführung: 16. Juli 1782, Hoftheater, Wien

OUVERTURE

ERSTER AUFZUG

Erster Auftritt

Nr. 1 ARIE

Aber wie soll ich in den Palast kommen?

– Wie sie sehen? – Wie sprechen?

Zweiter Auftritt

Nr. 2 LIED und DUETT

BELMONTE

Vielleicht, daß ich durch diesen Alten etwas erfahre.

He, Freund! ist das nicht das Landhaus des Bassa Selim?

OSMIN

Doch sie treu sich zu erhalten,

Schließ’ er Liebchen sorglich ein:

Denn die losen Dinger haschen

Jeden Schmetterling, und naschen

Gar zu gern von fremdem Wein.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE

He, Alter, he! hört Ihr nicht?

Ist hier des Bassa Selim Palast?

OSMIN

Sonderlich beim Mondenscheine,

Freunde, nehmt sie wohl in acht!

Oft lauscht da ein junges Herrchen,

Kirrt und lockt das kleine Närrchen,

Und dann Treue gute Nacht.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE

Verwünscht seist du samt deinem Liede!

Ich bin dein Singen nun schon müde;

So hör doch nur ein einzig Wort!

OSMIN

Was Henker laßt ihr euch gelüsten,

Euch zu ereifern, euch zu brüsten?

Was wollt ihr? Hurtig! ich muß fort.

BELMONTE

Ist das des Bassa Selim Haus?

OSMIN

He?

BELMONTE

Ist das des Bassa Selim Haus?

OSMIN

Das ist des Bassa Selim Haus.

(Will fort.)

BELMONTE

So wartet doch –

OSMIN

Ich kann nicht weilen.

BELMONTE

Ein Wort –

OSMIN

Geschwind denn ich muß eilen.

BELMONTE

Seid ihr in sienen Diensten Freund?

OSMIN

He?

BELMONTE

Seid ihr in sienen Diensten Freund?

OSMIN

Ich bin in seinen Diensten, Freund.

BELMONTE

Wie kann ich den Pedrill wohl sprechen,

der hier in seinen Diensten steht?

OSMIN

Den Schurken? – der den Hals soll brechen?

Seht selber zu; wenn’s anders geht.

(Will fort)

BELMONTE (für sich)

Was für ein alter grober Bengel!

OSMIN (Ihn betrachtend, auch für sich)

Das ist just so ein Galgenschwengel!

BELMONTE

Ihr irrt, es ist ein braver Mann.

OSMIN

So brav, daß man ihn spießen kann.

BELMONTE

Ihr müßt ihn wahrlich nicht recht kennen.

OSMIN

Recht gut; ich ließ’ ihn heut verbrennen.

BELMONTE

Es ist fürwahr ein guter Tropf.

OSMIN

Auf einen Pfahl gehört sein Kopf.

(Will fort.)

BELMONTE

So bleibet doch!

OSMIN

Was wollt ihr noch?

BELMONTE

Ich möchte gerne …

OSMIN (bitter höhnisch)

So hübsch von ferne

Ums Haus ‘rum schleichen

Und Mädchen stehlen? –

Fort, eures gleichen

Braucht man hier nicht.

BELMONTE

Ihr seid besessen!

Sprecht voller Galle

Mir so vermessen

Ins Angesicht!

OSMIN

Nur nicht in Eifer!

Ich kenn’ euch schon.

BELMONTE

Schont euren Geifer.

Laßt euer Drohn.

OSMIN

Schert euch zum Teufel

Ihr kriegt, ich schwöre

Sonst ohne Gnade die Bastonade:

Noch habt ihr Zeit.

BELMONTE

Es bleibt kein Zweifel

Ihr seid von Sinnen

Welch ein Betragen

Auf meine Fragen

Seid doch gescheit.

(Ab.)

Dritter Auftritt

PEDRILLO

Nun wie steht’s, Osmin? Ist der Bassa noch nicht zurück?

OSMIN

Sieh darnach, wenn du’s wissen willst.

PEDRILLO

Schon wieder Sturm im Kalender?

Hast du das Geicht Feigen für mich gepfückt?

OSMIN

Gift für dich, verwünschter Schmarotzer!

PEDRILLO

Was in aller Welt ich dir nur getan haben muß,

daß du beständig mit mir zankst. Laß uns doch

einmal Friede machen.

OSMIN

Friede mit dir? Mit so einem schleichenden

spitzbübischen Paßauf, der nur spioniert, wie

er mir eins versetzen kann? Erdrosseln möcht’

ich dich!

PEDRILLO

Aber sag nur, warum? Warum?

OSMIN

Warum? Weil ich dich nicht leiden kann.

Nr. 3 ARIE

PEDRILLO

Was bist du für ein grausamer Kerl,

und ich hab dir nichts getan.

OSMIN

Du hast ein Galgengesicht, das ist genug.

Erst geköpft, dann gehangen,

Dann gespießt auf heiße Stangen;

Dann verbrannt,

dann gebunden,

Und getaucht;

zuletzt geschunden.

(Geht ins Haus)

Vierter Auftritt

BELMONTE

Pedrillo, guter Pedrillo!

PEDRILLO

Ach mein bester Herr! Ist’s möglich? Sind Sie’s wirklich?

Bravo, Madame Fortuna, bravo, das heißt doch Wort

gehalten! Schon verzweifelte ich, ob einer meiner Briefe

Sie getroffen hätte.

BELMONTE

Sag, guter Pedrillo, lebt meine Konstanze noch?

PEDRILLO

Lebt, und noch hoff’ ich für Sie. Seit dem schrecklichen Tage,

an welchem das Glück uns einen so häßlichen Streich spielte

und unser Schiff von den Seeräubern erobern ließ, haben wir

mancherlei Drangsal erfahren. Glücklicher Weise traf sich’s noch,

daß der Bassa Selim uns alle drei kaufte: Ihre Konstanze nämlich,

meine Blonde, und mich. Er ließ uns sogleich hier auf sein

Landhaus bringen. Donna Konstanze ward seine auserwählte

Geliebte.

BELMONTE

Ah! Was sagst du?

PEDRILLO

Nun, nur nicht so hitzig! Sie ist noch nicht in die schlimmsten

Hände gefallen. Der Bassa ist ein Renegat und hat noch so

viel Delikatesse, keine seiner Weiber zu seiner Liebe zu

zwingen, und soviel ich weiß, spielt er noch immer den

unerhörten Liebhaber.

BELMONTE

Wär es möglich? Wär Konstanze noch treu?

PEDRILLO

Sicher noch, lieber Herr! Aber wie’s mit meinem Blondchen

steht, weiß der Himmel! Das arme Ding schmachtet bei

einem alten häßlichen Kerl, dem sie der Bassa geschenkt

hat; und vielleicht – ach, ich darf gar nicht daran denken!

BELMONTE

Doch nicht der alte Kerl, der soeben ins Haus ging?

PEDRILLO

Eben der.

BELMONTE

Und dies ist der Liebling des Bassa?

PEDRILLO

Liebling, Spion und Ausbund aller Spitzbuben, der mich

mit den Augen vergiften möchte, wenn’s möglich wäre.

BELMONTE

O guter Pedrillo, was sagst du?

PEDRILLO

Nur nicht gleich verzagt! Unter uns gesagt: ich hab auch

einen Stein im Brett beim Bassa. Durch mein bißchen

Geschick in der Gärtnerei hab ich seine Gunst weggekriegt,

und dadurch hab ich so ziemlich Freiheit, die tausend

andere nicht haben würden. Da sonst jede Mannsperson

sich entfernen muß, wenn eine seiner Weiber in den Garten

kommt, kann ich bleiben; sie reden sogar mit mir, und er

sagt nichts darüber. Freilich mault der alte Osmin, besonders,

wenn mein Blondchen ihrer Gebieterin folgen muß.

BELMONTE

Ist’s möglich? Du hast sie gesprochen? O sag, sag!

Liebt sie mich noch?

PEDRILLO

Hm! Daß Sie daran zweifeln! Ich dächte, Sie kennten die gute

Konstanze mehr als zu gut, hätten Proben genug ihrer Liebe.

Doch damit dürfen wir uns gar nicht aufhalten. Hier ist bloß

die Frage, wie’s anzufangen ist, hier wegzukommen?

BELMONTE

O da hab ich für alles gesorgt! Ich hab hier ein Schiff in einiger

Entfernung vom Hafen, das uns auf den ersten Wink einnimmt, und –

PEDRILLO

Ah, sachte, sachte! Erst müssen wir die Mädels haben, ehe wir zu Schiffe

gehen, und das geht nicht so husch, husch, wie Sie meinen!

BELMONTE

O lieber guter Pedrillo, mach nur, daß ich sie sehen, daß ich sie

sprechen kann! Das Herz schlägt mir vor Angst und Freude! –

PEDRILLO

Pfiffig müssen wir das Ding anfangen, und rasch müssen

wir’s ausführen, damit wir den alten Aufpasser übertölpeln.

Bleiben Sie hier in der Nähe. Jetzt wird der Bassa bald von

einer Lustfahrt auf dem Wasser zurückkommen. Ich will Sie

ihm als einen geschickten Baumeister vorstellen, denn Bauen

und Gärtnerei sind seine Steckenpferde. Aber lieber, goldner

Herr, halten Sie sich in Schranken; Konstanze ist bei ihm –

BELMONTE

Konstanze bei ihm? Was sagst du? Ich soll sie sehen?

PEDRILLO

Gemach, gemach ums Himmels willen, lieber Herr, sonst

stolpern wir! Ah, ich glaube, dort seh ich sie schon angefahren

kommen. Gehn Sie nur auf die Seite, wenn er kommt; ich will

ihm entgegen gehen.

(Geht ab.)

Fünfter Auftritt

Nr. 4 ARIE

PEDRILLO

(kommt hurtig gelaufen)

Geschwind, geschwind auf die Seite

und versteckt! Der Bassa kommt.

(Belmonte versteckt sich)

Sechster Auftritt

Nr. 5 CHOR

SOLI

Weht ihm entgegen

Kühlende Winde

Ebne dich sanfter

Wallende Flut.

Singt ihm entgegen

Fliegende Chöre,

Singt ihm der Liebe

Freuden ins Herz!

(Janitscharen ab.)

Siebenter Auftritt

KONSTANZE

Großmütiger Mann! O daß ich es könnte, daß ich’s erwidern könnte

– aber –

SELIM

Sag, Konstanze, sag, was hält dich zurück?

KONSTANZE

Du wirst mich hassen.

SELIM

Nein, ich schwöre dir’s. Du weißt, wie sehr ich dich

liebe, wieviel Freiheit ich dir vor allen meinen Weibern

gestatte; dich wie meine einzige schätze.

KONSTANZE

O so verzeih!

(Während des Gesanges geht der Bassa unwillig hin und her.)

Nr. 6 ARIE

KONSTANZE

Ach, ich sagt es wohl, du würdest mich hassen. Aber

verzeih, verzeih dem liebekranken Mädchen! Du bist

ja so großmütig, so gut. Ich will dir dienen, deine Sklavin

sein bis ans Ende meines Lebens, nur verlange nicht ein

Herz von mir, das auf ewig versagt ist.

SELIM

Ha, Undankbare! Was wagst du zu bitten?

KONSTANZE

Töte mich, Selim, töte mich, nur zwinge mich nicht,

meineidig zu werden! Noch zuletzt, wie mich der Seeräuber

aus den Armen meines Geliebten riß, schwur ich aufs feierlichste –

SELIM

Halt ein, nicht ein Wort! Reize meinen Zorn nicht noch mehr.

Bedenke, daß du in meiner Gewalt bist!

KONSTANZE

Ich bin es, aber du wirst dich ihrer nicht bedienen, ich kenne

dein gutes, dein mitleidvolles Herz. Hätte ich’s sonst wagen

können, dir das meinige zu entdecken?

SELIM

Wag es nicht, meine Güte zu mißbrauchen!

KONSTANZE

Nur Aufschub gönne mir, Herr, nur Zeit, meinen Schmerz zu

vergessen!

SELIM

Wie oft schon gewährt ich dir diese Bitte.

KONSTANZE

Nur noch diesmal!

SELIM

Es sei, zum letzten Male! Geh, Konstanze, geh! Besinne dich

eines Bessern, und morgen –

KONSTANZE (im Abgehn)

Unglückliches Mädchen! O Belmonte, Belmonte!

Achter Auftritt

PEDRILLO

Herr! verzeih, daß ich es wage, dich in deinen Betrachtungen zu stören!

SELIM

Was willst du, Pedrillo?

PEDRILLO

Dieser junge Mann, der sich in Italien mit vielem Fleiß

auf die Baukunst gelegt, hat von deinem Reichtum gehört,

und kommt her, dir als Baumeister seine Dienste anzubieten.

BELMONTE

Herr! könnte ich so glücklich sein, durch meine geringen Fähigkeiten

deinen Beifall zu verdienen!

SELIM

Hm! Du gefällst mir. Ich will sehen, was du kannst.

(Zu Pedrillo) Sorge für seinen Unterhalt. Morgen

werde ich dich wieder rufen lassen.

(Ab.)

Neunter Auftritt

BELMONTE

Ach, laß mich zu mir selbst kommen! Ich habe sie gesehen,

hab’ das gute, treue, beste Mädchen gesehen! O Konstanze,

Konstanze! Was könnt ich für dich tun, was für dich wagen?

PEDRILLO

Ha! Gemach, gemach, bester Herr! Stimmen Sie den Ton

ein bißchen herab; Verstellung wird uns weit bessere Dienste

leisten. Wir sind nicht in unserm Vaterlande. Hier fragen sie

den Henker darnach, ob’s einen Kopf mehr oder weniger in

der Welt gibt. Bastonade und Strick um Hals sind hier wie

ein Morgenbrot.

BELMONTE

Ach, Pedrillo, wenn du die Liebe kenntest!

PEDRILLO

Hm! Als wenn’s mit unser einem gar nichts wäre. Ich habe so

gut meine zärtlichen Stunden als andere Leute. Und denken

Sie denn, daß mir’s nicht auch im Bauche grimmt, wenn ich

mein Blondchen von so einem alten Spitzbuben, wie der Osmin

ist, bewacht sehen muß?

BELMONTE

O, wenn es möglich wäre, sie zu sprechen –

PEDRILLO

Wir wollen sehen, was zu tun ist. Kommen Sie nur mit mir in

den Garten, aber um alles in der Welt, vorsichtig und fein. Denn

hier ist alles Aug und Ohr.

(Sie wollen in den Palast, Osmin kommt ihnen in der Tür

entgegen, und hält sie zurück.)

Zehnter Auftritt

PEDRILLO

Hinein!

OSMIN (Zu Belmonte)

Was will das Gesicht? Zurück mit dir, zurück!

PEDRILLO

Ha, gemach, Meister Grobian, gemach!

Er ist in des Bassa Diensten.

OSMIN

In des Henkers Diensten mag er sein!

Er soll nicht herein!

PEDRILLO

Er soll aber herein!

OSMIN

Kommt mir nur einen Schritt über die Schwelle –

BELMONTE

Unverschämter! Hast du nicht mehr Achtung für

einen Mann meines Standes?

OSMIN

Ei, Ihr mögt mir vom Stande sein! Fort, fort, oder

ich will euch Beine machen.

PEDRILLO

Alter Dummkopf! Es ist ja der Baumeister, den der

Bassa angenommen hat.

OSMIN

Meinethalben sei er Stockmeister, nur komm er mir nicht

zu nahe. Ich müßte nicht sehen, daß es so ein Kumpan deines

Gelichters ist, und daß das so eine abgeredete Karte ist, uns

zu überlisten. Der Bassa ist weich wie Butter, mit dem könnt

ihr machen was ihr wollt, aber ich habe eine feine Nase.

Gaunerei ist’s um den ganzen Kram, mit euch fremden Gesindel;

und ihr abgefeimten Betrüger habt lange ein Plänchen angelegt,

eure Pfiffe auszuführen; aber wart’ ein bißchen! Osmin schläft

nicht. Wär ich Bassa, ihr wär’t längst gespießt. Ja, schneid’t nur

Gesichter, lacht nur höhnisch in den Bart hinein!

PEDRILLO

Ereifere dich nicht so, Alter, es hilft dir doch nichts. Sieh, soeben werden

wir hinein spazieren.

OSMIN

Ha, das will ich sehen! (Stellt sich vor die Tür.)

PEDRILLO

Mach keine Umstände.

BELMONTE

Weg, Niederträchtiger!

Nr. 7 TERZETT OSMIN

Marsch! Marsch! Marsch! trollt euch fort!

Sonst soll die Bastonade

Euch gleich zu Diensten stehn.

BELMONTE, PEDRILLO

Ei! das wär ja schade;

Mit uns so umzugehn!

OSMIN

Kommt nur nicht näher, sonst schlag’ ich drein.

BELMONTE, PEDRILLO

Weg von der Türe. Wir gehn hinein.

OSMIN

Marsch fort! Ich schlage drein!

BELMONTE, PEDRILLO

Platz fort! Wir gehn hinein.

(Sie stoßen ihn weg und gehn hinein.)

ZWEITER AUFZUG

Erster Auftritt

Nr. 8 ARIE

OSMIN

Ei seht doch mal, was das Mädchen vorschreiben kann!

Zärtlichkeit? Schmeicheln? Es ist mir wie pure Zärtlichkeit!

Wer Teufel hat dir das Zeug in den Kopf gesetzt? Hier sind

wir in der Türkei, und da geht’s aus einem andern Tone. Ich

dein Herr, du meine Sklavin; ich befehle, du mußt gehorchen!

BLONDE

Deine Sklavin? Ich deine Sklavin? Ha, ein Mädchen eine Sklavin!

Noch einmal sag mir das, noch einmal!

OSMIN

(für sich) Ich möchte toll werden, was das Mädchen für ein

starrköpfiges Ding ist. (Laut) Du hast doch wohl nicht vergessen,

daß dich der Bassa mir zur Sklavin geschenkt hat?

BLONDE

Bassa hin, Bassa her! Mädchen sind keine Ware zum Verschenken!

Ich bin eine Engländerin, zur Freiheit geboren; und trotz jedem,

der mich zu etwas zwingen will!

OSMIN

(beiseite) Gift und Dolch über das Mädchen! Beim Mahomet,

sie macht mich rasend. Und doch lieb ich die Spitzbübin, trotz ihres tollen

Kopfes! (Laut) Ich befehle dir, augenblicklich mich zu lieben!

BLONDE

Hahaha! Komm mir nur ein wenig näher, ich will dir fühlbare Beweise

davon geben.

OSMIN

Tolles Ding! Weißt du, daß du mein bist und ich dich dafür züchtigen kann?

BLONDE

Wag’s nicht, mich anzurühren, wenn dir deine Augen lieb sind.

OSMIN

Wie? Du unterstehst dich –

BLONDE

Das ist was zu unterstehen! Du bist der Unverschämte, der sich zuviel Freiheit

herausnimmt. So ein altes häßliches Gesicht untersteht sich, einem Mädchen

wie ich, jung, schön, zur Freude geboren, wie einer Magd zu befehlen!

Wahrhaftig, das stünde mir an! Uns gehört das Regiment; ihr seid unsere

Sklaven und glücklich, wenn ihr Verstang genug habt, euch die Ketten zu

erleichtern.

OSMIN

Bei meinem Bart, sie ist toll! Hier, hier in der Türkei?

BLONDE

Türkei hin, Türkei her! Weib ist Weib, sie sei wo sie wolle! Sind eure Weiber

solche Närrinnen, sich von euch unterjochen zu lassen, desto schlimmer für sie;

in Europa verstehen sie das Ding besser. Laß mich nur einmal Fuß hier gefaßt

haben, sie sollen bald anders werden.

OSMIN

Beim Allah, die wär imstande, uns allen die Weiber rebellisch zu machen! Aber –

BLONDE

Aufs Bitten müßt ihr euch legen, wenn ihr etwas von uns erhalten wollt; besonders

Liebhaber deines Gelichters.

OSMIN

Freilich, wenn ich Pedrillo wär, so ein Drahtpüppchen wie er, da wär ich vermutlich

willkommen, denn euer Mienenspiel hab ich lange weg.

BLONDE

Erraten, guter Alter, erraten! Das kannst du dir wohl einbilden, daß mir der niedliche

Pedrillo lieber ist, wie dein Blasebalggesicht. Also wenn du klug wärst –

OSMIN

Sollt ich dir die Freiheit geben, zu tun und zu machen, was du wolltest, he?

BLONDE

Besser würdest du immer dabei fahren: denn so wirst du sicher betrogen.

OSMIN

Gift und Dolch! Nun reißt mir die Geduld! Den Augenblick hinein ins Haus!

Und wo du’s wagst –

BLONDE

Mach mich nicht lachen.

OSMIN

Ins Haus, sag ich!

BLONDE

Nicht von der Stelle!

OSMIN

Mach nicht, daß ich Gewalt brauche.

BLONDE

Gewalt werd’ ich mit Gewalt vertreiben. Meine Gebieterin hat mich hier

in den Garten bestellt; sie ist die Geliebte des Bassa, sein Augapfel, sein

alles; und es kostet mich ein Wort, so hast du fünfzig auf die Fußsohlen.

Also geh!

OSMIN (für sich)

Das ist ein Satan! Ich muß nachgeben, so wahr ich ein Muselmann bin;

sonst könnte ihre Drohung eintreffen.

Nr. 9 DUETT OSMIN

Ich gehe, doch rate ich dir

Den Schurken Pedrillo zu meiden.

BLONDE

O pack dich, befiehl nicht mit mir,

Du weißt ja, ich kann es nicht leiden.

OSMIN

Versprich mir …

BLONDE

Was fällt dir da ein!

OSMIN

Zum Henker!

BLONDE

Fort, laß mich allein.

OSMIN

Wahrhaftig kein Schritt von der Stelle,

Bis du zu gehorchen mir schwörst.

BLONDE

Nicht so viel du armer Geselle,

Und wenn du der Großmogul wärst.

OSMIN

O Engländer! seid ihr nicht Toren,

Ihr laßt euern Weibern den Willen.

Wie ist man geplagt und geschoren

Wenn solch eine Zucht man erhält;

BLONDE

Ein Herz, so in Freiheit geboren

Läßt niemals sich sklavisch behandeln

Bleibt, wenn schon die Freiheit verloren,

Noch stolz auf sie, lachet der Welt!

Nun troll’ dich.

OSMIN

So sprichst du mit mir?

BLONDE

Nicht anders.

OSMIN

Nun bleib ich erst hier.

BLONDE (Stößt ihn fort)

Ein andermal. Jetzt mußt du gehen.

OSMIN

Wer hat solche Frechheit gesehen!

BLONDE (Stellt sich, als wollte sie ihm die Augen auskratzen)

Es ist um die Augen geschehen

Wofern du noch länger verweilst.

OSMIN (Furchtsam zurückweichend)

Nur ruhig, ich will ja gern gehen,

Bevor du gar Schläge erteilst. (Geht ab.)

Zweiter Auftritt

Nr. 10 REZITATIV und ARIE

Traurigkeit ward mir zum Lose,

Weil ich dir entrissen bin.

Gleich der wurmzernagten Rose,

Gleich dem Gras im Wintermoose,

Welkt mein banges Leben hin.

Selbst der Luft darf ich nicht sagen

Meiner Seele bittern Schmerz,

Denn unwillig ihn zu tragen,

Haucht sie alle meine Klagen

Wieder in mein armes Herz.

BLONDE

Ach mein bestes Fräulein! Noch immer so traurig?

KONSTANZE

Kannst du fragen, die du meinen Kummer weißt? Wieder ein Abend,

und noch keine Nachricht, noch keine Hoffnung! Und morgen – ach Gott, ich darf nicht daran denken!

BLONDE

Heitern Sie sich wenigstens ein bißchen auf. Sehn Sie, wie schön der

Abend ist, wie blühend uns alles entgegenlacht, wie freudig uns die Vögel

zu ihrem Gesang einladen! Verbannen Sie die Grillen, und fassen Sie Mut!

KONSTANZE

Wie glücklich bist du, Mädchen, bei deinem Schicksal so gelassen zu sein!

O daß ich es auch könnte!

BLONDE

Das steht nur bei Ihnen, hoffen Sie –

KONSTANZE

Wo nicht der mindeste Schein von Hoffnung mehr zu erblicken ist?

BLONDE

Hören Sie nur: ich verzage mein Lebentag nicht, es mag auch eine Sache

noch so schlimm aussehen. Denn wer sich immer das Schlimmste vorstellt,

ist auch wahrhaftig am schlimmsten dran.

KONSTANZE

Und wer sich immer mit Hoffnung schmeichelt und zuletzt betrogen sieht,

hat alsdann nichts mehr übrig als die Verzweiflung.

BLONDE

Jedes nach seiner Weise. Ich glaube bei der meinigen am besten zu fahren.

Wie bald kann Ihr Belmonte mit Lösegeld erscheinen oder uns listiger Weise

entführen? Wären wir die ersten Frauenzimmer, die den türkischen Vielfraßen

entkämen? Dort seh ich den Bassa.

KONSTANZE

Laß uns ihm aus den Augen gehn.

BLONDE

Zu spät. Er hat Sie schon gesehen. Ich darf aber getrost aus dem Wege trollen,

er schaffte mich ohnehin fort. (Im Weggehen.) Courage, wir kommen

gewiß noch in unsre Heimat!

Dritter Auftritt

KONSTANZE

Muß? Welch albernes Begehren! Als ob man die Liebe anbefehlen könnte

wie eine Tracht Schläge! Aber freilich, wie ihr Türken zu Werke geht, läßt

sich’s auch allenfalls befehlen. Aber ihr seid wirklich zu beklagen. Ihr kerkert

die Gegenstände eurer Begierden ein und seid zufrieden, eure Lüste zu büßen.

SELIM

Und glaubst du etwa, unsere Weiber wären weniger glücklich als in euren

Ländern?

KONSTANZE

Die nichts besseres kennen!

SELIM

Auf diese Art wäre wohl keine Hoffnung, daß du je anders denken wirst.

KONSTANZE

Herr! Ich muß dir frei gestehen, denn was soll ich dich länger hinhalten,

mich mit leerer Hoffnung schmeicheln, daß du dich durch mein Bitten

erweichen ließest, ich werde stets so denken wie jetzt; dich verehren,

aber – lieben? Nie.

SELIM

Und du zitterst nicht vor der Gewalt, die ich über dich habe?

KONSTANZE

Nicht im geringsten. Sterben ist alles, was ich zu erwarten habe,

und je eher dies geschieht, je lieber wird es mir sein.

SELIM

Elende! Nein! nicht sterben, aber Martern von aller Arten –

KONSTANZE

Auch die will ich ertragen; du erschreckst mich nicht; ich erwarte alles.

Nr. 11 ARIE

Vierter Auftritt

Fünfter Auftritt

Sechster Auftritt

BLONDE

Komm nur, komm! Der Bassa ist wieder zurück. Und meinem Alten habe ich

eben den Kopf ein bißchen gewaschen. Was hast du denn?

PEDRILLO

O, Neuigkeiten, die dich entzücken werden.

BLONDE

Nun? Hurtig heraus damit!

PEDRILLO

Erst, liebes Herzens-Blondchen, laß dir vor allen Dingen einen recht herzlichen

Kuß geben; du weißt ja, wie gestohlnes Gut schmeckt.

BLONDE

Pfui, pfui! Wenn das deine Neuigkeiten alle sind –

PEDRILLO

Närrchen, mach darum keinen Lärm, der alte spitzbübische Osmin lauert uns

sicher auf den Dienst.

BLONDE

Nun? Und die Neuigkeiten?

PEDRILLO

Sind, daß das Ende unserer Sklaverei vor der Tür ist.

(Er sieht sorgfältig um.) Belmonte, Konstanzes Geliebter,

ist angekommen, und ich hab’ ihn unter dem Namen eines Baumeisters

hier im Palast eingeführt.

BLONDE

Ah, was sagst du? Belmonte da?

PEDRILLO

Mit Leib und Seele!

BLONDE

Ha, das muß Konstanze wissen! (Will fort.)

PEDRILLO

Hör nur, Blondchen, hör nur erst: Er hat ein Schiff hier in der Nähe

in Bereitschaft, und wir haben beschlossen, euch diese Nacht zu entführen.

BLONDE

O allerliebst, allerliebst! Herzens-Pedrillo, das verdient einen Kuß! Geschwind,

geschwind zu Konstanze! (Will fort.)

PEDRILLO

Halt nur, halt, und laß erst mit dir reden. Um Mitternacht kommt Belmonte

mit einer Leiter zu Konstanzes Fenster, und ich zu dem deinigen, und dann

geht’s heidi davon!

BLONDE

O vortrefflich! Aber Osmin?

PEDRILLO

Hier ist ein Schlaftrunk für den alten Schlaukopf, den misch ihm fein

manierlich ins Getränke, verstehst du? Ich habe dort auch schon ein

Fläschchen angefüllt. Geht’s hier nicht, wird’s dort wohl gehen.

BLONDE

Sorg nicht für mich! Aber kann Konstanze ihren Geliebten nicht sprechen?

PEDRILLO

Sobald es vollends finster ist, kommt er hier in den Garten. Nun geh’ und

bereite Konstanzen vor; ich will hier Belmonten erwarten. Leb wohl, Herzchen,

leb wohl!

BLONDE

Leb wohl, guter Pedrillo! Ach, was werd ich für Freude anrichten!

Nr. 12 ARIE

Siebenter Auftritt

Nr. 13 ARIE

Achter Auftritt

PEDRILLO

Ei, wer wird so ein Kopfhänger sein; es kommt beim Henker da

nichts bei heraus! Das haben die Pedrillos von jeher in ihrer Familie

gehabt. Fröhlichkeit und Wein versüßt die härteste Sklaverei. Freilich

könnt ihr armen Schlucker das nicht begreifen, daß es so ein herrlich

Ding um ein Gläschen guten alten Lustigmacher ist. Wahrhaftig, da

hat euer Vater Mahomet einen verzweifelten Bock geschossen, daß er

euch den Wein verboten hat. Wenn das verwünschte Gesetz nicht wäre,

du müßtest ein Gläschen mit mir trinken, du möchtest wollen oder nicht.

(Für sich) Vielleicht beißt er an: er trinkt ihn gar zu gern.

OSMIN

Wein mit dir? Ja Gift –

PEDRILLO

Immer Gift und Dolch, und Dolch und Gift! Laß doch den alten Groll

einmal fahren und sei vernünftig. Sieh einmal, ein Paar flaschen

Zypernwein! – Ah – (Er zeigt ihm zwei Flaschen, wovon die eine

größer als die andere ist.) Die sollen mir vortrefflich schmecken!

OSMIN (für sich)

Wenn ich trauen dürfte?

PEDRILLO

Das ist ein Wein, das ist ein Wein!

(Er setzt sich nach türkischer Art auf die Erde und trinkt aus der kleinen Flasche.)

OSMIN

Kost einmal die große Flasche auch.

PEDRILLO

Denkst wohl gar, ich habe Gift hineingetan? Ha, laß dir keine grauen Haare wachsen!

Es verlohnte sich der Mühe, daß ich deinetwegen zum Teufel führe. Da sieh, ob ich trinke.

(Er trinkt aus der großen Flasche ein wenig.) Nun, hast du noch Bedenken?

Traust mir noch nicht? Pfui, Osmin, sollst dich schämen! Da nimm! (Er gibt ihm die

große Flasche) Oder willst du die kleine?

OSMIN

Nein, laß nur, laß nur! Aber wenn du mich verrätst – (Sieht sich sorgfältig um.)

PEDRILLO

Als wenn wir einander nicht weiter brauchten. Immer frisch! Mahomet liegt längst

auf’m Ohr und hat nötiger zu tun, als sich um deine Flasche Wein zu bekümmern.

Nr. 14 DUETT PEDRILLO

Vivat Bacchus! Bacchus lebe!

Bacchus war ein braver Mann!

OSMIN

Ob ich’s wage? Ob ich’s trinke?

Ob’s wohl Allah sehen kann?

PEDRILLO

Was hilft das Zaudern?

Hinunter, hinunter!

Nicht lange nicht lange gefragt!

OSMIN

Nun wär’s geschehen, nun wär’s hinunter;

Das heiß ich, das heiß ich gewagt!

PEDRILLO, OSMIN

Es leben die Mädchen,

Die Blonden, die Braunen,

Sie leben hoch!

PEDRILLO

Das schmeckt trefflich!

OSMIN

Das schmeckt herrlich!

PEDRILLO, OSMIN

Ah! Das heiß’ ich Göttertrank!

Vivat Bacchus! Bacchus lebe!

Der den Wein erfand!

PEDRILLO

Wahrhaftig, daß muß ich gestehen, es geht doch nichts über den Wein!

Wein ist mir lieber, als Geld und Mädchen. Bin ich verdrießlich,

mürrisch, launisch: hurtig nehm ich meine Zuflucht zur Flasche, und

kaum seh ich den ersten Boden: weg ist all mein Verdruß! Meine

Flasche macht mir kein schiefes Gesicht, wie mein Mädchen, wenn

ihr der Kopf nicht auf dem rechten Fleck steht. Und schwatzt mir

von Süßigkeiten der Liebe und des Ehestandes, was Ihr wollt: Wein

auf der Zunge geht über alles!

OSMIN

(fängt bereits an, die Wirkung des Weins und des Schlaftrunks zu spüren,

und wird bis zum Ende des Auftritts immer schläfriger und träger, doch darf’s

der Schauspieler nicht übertreiben und muß nur immer halb träumend und

schlaftrunken bleiben).

Das ist wahr – Wein – Wein – ist ein schönes Getränk; und unser großer – Prophet

mag mir’s nicht übel nehmen – Gift und Dolch, es ist doch eine hübsche Sache

um den Wein! – Nicht – Bruder Pedrillo?

PEDRILLO

Richtig, Bruder Osmin, richtig!

OSMIN

Man wird gleich so – munter (Er nickt zuweilen.) – so vergnügt – so aufgeräumt.

– Hast du nichts mehr, Bruder? (Er langt auf eine lächerliche Art nach einer

zweiten Flasche, die Pedrillo ihm reicht.)

PEDRILLO

Hör du, Alter, trink mir nicht zu viel, es kommt einem in den Kopf.

OSMIN

Trag doch keine – Sorge, ich bin so – so – nüchtern wie möglich. – Aber das ist wahr, –

(Er fängt an, auf der Erde hin und her zu wanken.) es schmeckt –

vortrefflich!

PEDRILLO (für sich)

Es wirkt, Alter, es wirkt!

OSMIN

Aber verraten mußt du mich nicht – Brüderchen – verraten – denn – wenn’s Mahomet

nein, nein – der Bassa wüßte – denn siehst du – liebes Blondchen – ja oder nein!

PEDRILLO (für sich)

Nun wird’s Zeit, ihn fortzuschaffen!

(Laut) Nun komm, Alter, komm, wir wollen schlafen gehn! (Er hebt ihn auf.)

OSMIN

Schlafen? – Schämst du dich nicht? Gift und Dolch! Wer wird denn so schläfrig sein –

es ist ja kaum Morgen –

PEDRILLO

Ho, ho, die Sonne ist schon hinunter! Komm, komm, daß uns der Bassa

nicht überrascht!

OSMIN (im Abführen)

Ja, ja – eine Flasche – guter – Bassa – geht über – alles! – Gute Nacht’ –

Brüderchen – gute Nacht. (Pedrillo führt ihn hinein, kommt aber gleich wieder zurück.)

Neunter Auftritt

BELMONTE

O daß wir glücklich wären! Aber sag: ist Konstanze noch nicht hier?

PEDRILLO

Eben kommt sie da den Gang herauf. Reden Sie alles mit ihr ab, aber

fassen Sie sich kurz, denn der Verräter schläft nicht immer.

(Während der Unterredung des Belmonte mit Konstanze unterhält sich

Pedrillo mit Blonde, der er durch Pantomime den ganzen Auftritt mit dem

Osmin vormacht und jenem nachahmt; zuletzt unterrichtet er sie ebenfalls,

daß er um Mitternacht mit einer Leiter unter ihr Fenster kommen wolle,

um sie zu entführen.)

KONSTANZE

O mein Belmonte!

BELMONTE

O Konstanze!

KONSTANZE

Ist’s möglich? Nach so viel Tagen der Angst, nach so viel ausgestandenen

Leiden, dich wieder in meinen Armen.

BELMONTE

O dieser Augenblick versüßt allen Kummer, macht mich all meinen

Schmerz vergessen.

KONSTANZE

Hier will ich an deinem Busen liegen und weinen! Ach, jetzt fühl ich’s,

die Freude hat auch ihre Tränen!

Nr. 15 ARIE

Nr. 16 QUARTETT KONSTANZE

Ach Belmonte! ach, mein Leben!

BELMONTE

Ach, Konstanze! ach, mein Leben!

KONSTANZE

Ist es möglich? Welch Entzücken!

Dich an meine Brust zu drücken

Nach so vieler Tage Leid.

BELMONTE

Welche Wonne dich zu finden!

Nun muß aller Kummer schwinden!

O wie ist mein Herz erfreut.

KONSTANZE

Sieh, die Freudentränen fließen.

BELMONTE

Holde! laß hinweg sie küssen!

KONSTANZE

Daß es doch die letzte sei.

BELMONTE

Ja, noch heute wirst du frei.

PEDRILLO

Also Blondchen, hast’s verstanden?

Alles ist zur Flucht vorhanden

Um Schlag Zwölfe sind wir da.

BLONDE

Unbesorgt, es wird nichts fehlen

Die Minute werd’ ich zählen

Wär der Augenblick schon da.

BELMONTE, KONSTANZE, PEDRILLO, BLONDE

Endlich scheint die Hoffnungssonne

Hell durchs trübe Firmament.

Voll Entzücken, Freud und Wonne,

Sehn wir unsrer Leiden End’.

BELMONTE

Doch ach, bei aller Lust

Empfindet meine Brust

Noch manch geheime Sorgen!

KONSTANZE

Was ist es Liebster, sprich,

Geschwind erkläre dich,

O halt mir nichts verborgen.

BELMONTE

Man sagt: … man sagt: … du seiest –

KONSTANZE

Nun weiter?

PEDRILLO

Doch Blondchen, ach! die Leiter!

Bist du wohl soviel wert?

BLONDE

Hans Narr! schnappt’s bei dir über?

Ei hättest du nur lieber

Die Frage umgekehrt.

PEDRILLO

Doch Herr Osmin –

BLONDE

Laß hören –

KONSTANZE

Willst du dich nicht erklären?

BELMONTE

Ich will. Doch zürne nicht,

Wenn ich nach dem Gerücht

So ich gehört, es wage

Dich zitternd, bebend frage,

Ob du den Bassa liebst?

PEDRILLO

Hat nicht Osmin etwan,

Wie man fast glauben kann

Sein Recht als Herr probieret

Und bei dir exerzieret?

Dann wär’s ein schlechter Kauf!

KONSTANZE

O! wie du mich betrübst!

(Sie weint.)

BLONDE

Da nimm die Antwort drauf.

(Gibt dem Pedrillo eine Ohrfeige)

PEDRILLO

Nun bin ich aufgeklärt!

BELMONTE

Konstanze! ach vergib!

BLONDE

Du bist mich gar nicht wert.

KONSTANZE

Ob ich dir treu verblieb!

BLONDE (zu Konstanze)

Der Schlingel frägt sich an,

Ob ich ihm treu geblieben?

KONSTANZE (zu Blonde)

Dem Belmont sagte man,

Ich soll den Bassa lieben!

PEDRILLO

Daß Blonde ehrlich sei,

Schwör’ ich bei allen Teufeln.

BELMONTE (zu Pedrillo)

Konstanze ist mir treu,

Daran ist nicht zu zweifeln.

KONSTANZE, BLONDE

Wenn unsrer Ehre wegen

Die Männer Argwohn hegen

Verdächtig auf uns sehn,

Das ist nicht auszustehn.

BELMONTE, PEDRILLO

Sobald sich Weiber kränken

Daß wir sie untreu denken

Dann sind sie wahrhaft treu

Von allem Vorwurf frei.

PEDRILLO

Liebstes Blondchen ach! verzeihe

Sieh, ich bau’ auf deine Treue,

Mehr jetzt als auf meinen Kopf.

BLONDE

Nein, das kann ich dir nicht schenken

Mich mit so was zu verdenken

Mit dem alten dummen Tropf!

BELMONTE

Ach Konstanze! ach mein Leben,

Könntest du mir doch vergeben

Daß ich diese Frage tat.

KONSTANZE

Belmont! wie? du konntest glauben

Daß man dir dies Herz könnt’ rauben?

Das nur dir geschlagen hat.

BELMONTE, PEDRILLO

Ach verzeihe! Ich bereue!

KONSTANZE, BLONDE

Ich verzeihe deiner Reue.

BELMONTE, KONSTANZE, PEDRILLO, BLONDE

Wohl, es sei nun abgetan!

Es lebe die Liebe!

Nur sie sei uns teuer

Nichts fache das Feuer

Der Eifersucht an.

DRITTER AUFZUG

Erster Auftritt

KLAAS

Laß mich nur machen, ich versteh das Ding auch ein bißchen; wenn wir sie nur

erst an Bord haben.

PEDRILLO

Ach lieber Klaas, wenn wir mit unsrer Beute glücklich nach Spanien kommen,

ich glaube, Don Belmonte läßt dich in Gold einfassen.

KLAAS

Das möchte wohl ein bißchen zu warm aufs Fell gehn; doch das wird sich schon

geben. Ich hole die Leiter. (Geht ab.)

PEDRILLO

Ach, wenn ich sagen sollte, daß mir’s Herz nicht klopfte, so sagt ich eine

schreckliche Lüge. Die verzweifelten Türken verstehn nicht den mindesten

Spaß; und ob der Bassa gleich ein Renegat ist, so ist er, wenn’s aufs Kopfab

ankommt, doch ein völliger Türke. (Klaas bringt die zweite Leiter.)

So, guter Klaas, und nun lichte die Anker und spanne alle Segel auf, denn eh

eine halbe Stunde vergeht, hast du deine völlige Ladung.

KLAAS

Bring sie nur hurtig, und dann laß mich sorgen. (Geht ab.)

Zweiter Auftritt

BELMONTE (ruft leise)

Pedrillo! Pedrillo!

PEDRILLO

Wie gerufen!

BELMONTE

Ist alles fertig gemacht?

PEDRILLO

Alles! Jetzt will ich ein wenig um den Palast herum spionieren, wie’s

aussieht. Singen Sie indessen eins. Ich habe das so alle Abende getan;

und wenn Sie da auch jemand gewahr wird, oder Ihnen begegnet, denn

alle Stunden macht hier eine Janitscharenwache die Runde, so hat’s nichts

zu bedeuten, sie sind das von mir schon gewohnt; es ist fast besser, als

wenn man Sie so still hier fände.

BELMONTE

Laß mich nur machen, und komm bald wieder.

(Pedrillo geht ab.)

Dritter Auftritt

Nr. 17 ARIE

Vierter Auftritt

BELMONTE

Nun, so laß uns befreien. Wo ist die Leiter?

PEDRILLO

Nicht so hitzig. Ich muß erst das Signal geben.

BELMONTE

Was hindert dich denn, es nicht zu tun? Mach fort.

PEDRILLO (sieht nach der Uhr.)

Eben recht, Schlag zwölf. Gehen Sie dort an die Ecke, und geben Sie wohl acht,

daß wir nicht überrascht werden.

BELMONTE

Zaudre nur nicht! (Geht ab.)

PEDRILLO (Indem er seine Mandoline hervorholt.)

Es ist doch um die Herzhaftigkeit eine erzläppische Sache. Wer keine hat,

schafft sich mit aller Mühe keine an! Was mein Herz schlägt! Mein Papa

muß ein Erzpoltron gewesen sein. (Fängt an zu spielen).

Nun so sei es denn gewagt!

(singt und akkompagniert sich).

Nr. 18 ROMANZE PEDRILLO

In Mohrenland gefangen war

Ein Mädel hübsch und fein;

Sah rot und weiß, war schwarz von Haar,

Seufzt Tag und Nacht und weinte gar,

Wollt’ gern erlöset sein.

Da kam aus fremdem Land daher

Ein junger Rittersmann;

Den jammerte das Mädchen sehr;

Jach, rief er, wag ich Kopf und Ehr,

Wenn ich sie retten kann.

Noch geht alles gut, es rührt sich noch nichts.

BELMONTE (kommt hervor)

Mach ein Ende, Pedrillo.

PEDRILLO

An mir liegt es nicht, daß sie sich noch nicht zeigen. Entweder schlafen sie fester als

jemals, oder der Bassa ist bei der Hand. Wir wollen’s weiter versuchen. Bleiben Sie

nur auf Ihrem Posten. (Belmonte geht wieder fort.)

Ich komm zu dir in finstrer Nacht,

Laß, Liebchen, husch mich ein!

Ich fürchte weder Schloß nach Wacht;

Holla, horch auf, um Mitternacht

Sollst du erlöset sein.

Gesagt, getan; Glock zwölfe stand

Der tapfre Ritter da;

Sanft reicht sie ihm die weiche Hand;

Früh man die leere Zelle fand;

Fort war sie, Hopsasa!

(Pedrillo hustet einigemal, Konstanze öffnet das Fenster)

Sie macht auf, Herr! Sie macht auf!

BELMONTE

Ich komme, ich komme!

KONSTANZE (oben am Fenster)

Belmonte!

BELMONTE

Konstanze, hier bin ich; hurtig die Leiter!

(Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzes Fenster, Belmonte steigt hinein;

Pedrillo hält die Leiter.)

PEDRILLO

Was das für einen abscheulichen Spektakel macht. (Hält die Hand aufs Herz)

Es wird immer ärger, weil es nun ernst wird. Wenn sie mich hier erwischten, wie

schön würden sie mit mir abtrollen, zum Kopfabschlagen, zum Spießen oder zum

Hängen. Je nu, der Anfang ist einmal gemacht, jetzt ist’s nicht mehr aufzuhalten,

es geht nun schon einmal aufs Leben oder auf den Tod los!

BELMONTE (kommt mit Konstanze unten zur Tür heraus)

Nun, holder Engel, nun hab ich dich wieder, ganz wieder! Nichts soll

uns mehr trennen.

KONSTANZE

Wie ängstlich schlägt mein Herz, kaum bin ich imstande, mich aufrecht zu halten,

wenn wir nur glücklich entkommen!

PEDRILLO

Nur fort! nicht geplaudert, sonst könnt es freilich schief gehen, wenn wir

da lange Rat halten und seufzen! (stößt Belmonte und Konstanze fort)

Nur frisch nach dem Strande zu! Ich komme gleich nach.

(Belmonte und Konstanze ab.)

Nun, Kupido, du mächtiger Herzensdieb, halte mir die Leiter und hülle mich

samt meiner Gerätschaft in einen dicken Nebel ein!

(Er hat unter der Zeit die Leiter an Blondes Fenster gelegt und ist hinaufgestiegen.)

Blondchen, Blondchen, mach auf um Himmels willen, zaudre nicht,

es ist um Hals und Kragen zu tun!

(Es wird das Fenster geöffnet, er steigt hinein.)

Fünfter Auftritt

OSMIN

Lärmen hörtest du? Was kann’s denn geben? Vielleicht Schwärmer?

Geh, spioniere, bringe mir Antwort.

(Der Stumme lauscht ein wenig herum; endlich wird er die Leiter

an Osmins Fenster gewahr, erschrickt und zeigt sie Osmin, der wie im

Taumel, mit der Laterne in der Hand an seine Haustür gelehnt, steht und nickt.)

Gift und Dolch! Was ist das? Wer kann ins Haus steigen?

Das sind Diebe, oder Mörder.

(Er tummelt sich herum; weil er aber noch halb schlaftrunken ist, stößt er sich hier und da.)

Hurtig, hole die Wache! Ich will unterdessen lauern.

(Der Stumme ab. Osmin setzt sich auf die Leiter, mit der Laterne in der Hand,

und nickt ein. Pedrillo kommt rückwärts wieder zum Fenster herausgestiegen

und will die Leiter wieder herunter.)

BLONDE (oben am Fenster, wird Osmin gewahr und ruft Pedrillo zu.)

O Himmel, Pedrillo! Wir sind verloren!

PEDRILLO

(sieht sich um, und sowie er Osmin gewahr wird, stutzt er, besieht ihn

und steigt wieder zum Fenster hinein)

Ach, welcher Teufel hat sich wider uns verschworen!

OSMIN (auf dem Leiter dem Pedrillo nach, ruft)

Blondchen, Blondchen!

PEDRILLO (im Hineinsteigen zu Blonde)

Zurück, nur zurück!

OSMIN (steigt wieder zurück)

Wart, Spitzbube, du sollst mir nicht entkommen. Hilfe! Hilfe!

Wache! Hurtig, hier gibt’s Räuber, herbei, herbei!

(Pedrillo kommt mit Blonde unten zur Haustür heraus, sieht schüchtern

nach der Leiter und schleicht sich dann mit Blonde darunter weg)

PEDRILLO, BLONDE (im Abgehen)

O Himmel, steh uns bei, sonst sind wir verloren!

OSMIN

Zu Hilfe, zu Hilfe! Geschwind! (er will nach)

WACHE (mit Fackeln, halten Osmin auf)

Halt, halt! Wohin?

OSMIN

Dorthin, dorthin.

WACHE

Wer bist du?

OSMIN

Nur nicht lange gefragt, sonst entkommen die Spitzbuben.

Seht ihr denn nicht? Hier ist noch die Leiter.

WACHE

Das sehn wir, kannst nicht du sie angelegt haben?

OSMIN

Gift und Dolch! Kennt ihr mich denn nicht? Ich bin Oberaufseher

der Gärten beim Bassa. Wenn ihr noch lange fragt, so hilft euer

Kommen nichts.

(Ein Teil der Wache bringt Pedrillo und Blonde zurück)

Ah endlich! Gift und Dolch! Seh’ ich recht? Ihr beide? Warte,

spitzbübischer Pedrillo, dein Kopf soll am längsten festgestanden sein.

PEDRILLO

Brüderchen, Brüderchen, wirst doch Spaß verstehn? Ich wollt dir dein

Weibchen nur ein wenig spazieren führen, weil du heute dazu nicht

aufgelegt bist. Du weißt schon (heimlich zu Osmin) wegen des Zypernweins.

OSMIN

Schurke, glaubst du mich zu betäuben? Hier verstehe ich keinen Spaß.

Dein Kopf muß herunter, so wahr ich ein Muselmann bin.

PEDRILLO

Und hast du einen Nutzen dabei? Wenn ich meinen Kopf verliere,

sitzt deiner um so viel fester?

(Ein anderer Teil der Wache, auch mit Fackeln, bringt Belmonte und Konstanze.)

BELMONTE (widersetzt sich noch)

Schändliche, laßt mich los!

WACHE

Sachte, junger Herr, sachte! Uns entkommt man nicht so geschwinde.

OSMIN

Sieh da, die Gesellschaft wird immer stärker! Hat der Herr Baumeister

auch wollen spazieren gehen? O ihr Spitzbuben! Hatte ich heute nicht

recht, (zu Belmonte) daß ich dich nicht ins Haus lassen wollte?

Nun wird der Bassa sehen, was für sauberes Gelichter er um sich hat.

BELMONTE

Das beiseite! Laß hören, ob mit euch ein vernünftig Wort zu sprechen ist?

Hier ist ein Beutel mit Zechinen, er ist euer, und noch zweimal so viel;

laßt mich los.

KONSTANZE

Laßt euch bewegen!

OSMIN

Ich glaube, ihr seid besessen? Euer Geld brauchen wir nicht, das bekommen

wir ohnehin: eure Köpfe wollen wir. (zur Wache) Schleppt sie fort zum Bassa!

BELMONTE, KONSTANZE

Habt doch Erbarmen, laßt euch bewegen!

OSMIN

Um nichts in der Welt! Ich habe mir längst so einen Augenblick gewünscht. Fort, fort!

(Die Wache führt Belmonte und Konstanze fort, samt Pedrillo und Blonde.)

Nr. 19 ARIE

Sechster Auftritt

SELIM (zu einem Offizier)

Geht, unterrichtet euch, was der Lärm im Palast bedeutet. Er hat uns im

Schlaf aufgeschreckt, und laßt mir Osmin kommen.

(Der Offizier will abgehen, indem kommt Osmin, zwar hastig, doch

noch ein wenig schläfrig.)

OSMIN

Herr, verzeih, daß ich es so früh wage, deine Ruhe zu stören!

SELIM

Was gibt’s, Osmin, was gibt’s? Was bedeutet der Aufruhr?

OSMIN

Herr, es ist die schändlichste Verräterei in deinem Palast –

SELIM

Verräterei?

OSMIN

Die niederträchtigen Christensklaven entführen uns – die Weiber. Der große

Baumeister, den du gestern auf Zureden des Verräters Pedrillo aufnahmst,

hat deine – schöne Konstanze entführt.

SELIM

Konstanze? Entführt? Ah, setzt ihnen nach!

OSMIN

O s’ist schon dafür gesorgt! Meiner Wachsamkeit – hast du es zu danken, daß

ich sie wieder beim Schopf gekriegt habe. Auch mir selbst hatte der –

spitzbübische Pedrillo eine gleiche Ehre zugedacht, und er hatte mein

Blondchen schon beim Kopf, um mit ihr – in alle Welt zu reisen. Aber Gift

und Dolch, er soll mir’s entgelten! Sieh, da bringen sie sie!

(Belmonte und Konstanze werden von der Wache hereingeführt.)

SELIM

Ah, Verräter! Ist’s möglich? Ha, du heuchlerische Sirene! War das der

Aufschub, den du begehrtest? Mißbrauchtest du so die Nachsicht,

die ich dir gab, um mich zu hintergehen?

KONSTANZE

Ich bin strafbar in deinen Augen, Herr, es ist wahr; aber es ist mein Geliebter,

mein einziger Geliebter, dem lang schon dieses Herz gehört. O nur für ihn,

nur um seinetwillen fleht ich um Aufschub. O laß mich sterben! Gern, gern

will ich den Tod erdulden; aber schone nur sein Leben –

SELIM

Und du wagt’s, Unverschämte, für ihn zu bitten?

KONSTANZE

Noch mehr: für ihn zu sterben!

BELMONTE

Ha, Bassa! Noch nie erniedrigte ich mich zu bitten, noch nie hat dieses Knie

sich vor einem Menschen gebeugt: aber sieh, hier lieg ich zu deinen Füßen

und flehe dein Mitleid an. Ich bin von einer großen spanischen Familie,

man wird alles für mich zahlen. Laß dich bewegen, bestimme ein Lösegeld

für mich und Konstanze so hoch du willst. Mein Name ist Lostados.

SELIM (staunend)

Was hör’ ich! Der Kommandant von Oran, ist er dir bekannt?

BELMONTE

Das ist mein Vater.

SELIM

Dein Vater? Welcher glückliche Tag! Den Sohn meines ärgsten Feindes

in meiner Macht zu haben! Kann was angenehmeres sein? Wisse, Elender!

Dein Vater, dieser Barbar ist schuld, daß ich mein Vaterland verlassen mußte.

Sein unbiegsamer Geiz entriß mir eine Geliebte, die ich höher als mein Leben schätzte.

Er brachte mich um Ehrenstellen, Vermögen, um alles. Kurz, er zernichtete

mein ganzes Glück. Und dieses Mannes einzigen Sohn habe ich nun in meiner

Gewalt! Sage, er an meiner Stelle, was würde er tun?

BELMONTE (ganz niedergedrückt)

Mein Schicksal würde zu beklagen sein.

SELIM

Das soll es auch sein. Wie er mit mir verfahren ist, will ich mit dir verfahren.

Folge mir, Osmin, ich will dir Befehle zu ihren Martern geben.

(zu der Wache) Bewacht sie hier.

Siebenter Auftritt

Nr. 20 REZITATIV und DUETT

KONSTANZE

Laß, ach, Geliebter! laß dich das nicht quälen.

Was ist der Tod? Ein Übergang zur Ruh!

Und dann, an deiner Seite,

Ist er Vorgeschmack der Seligkeit.

BELMONTE

Engelsseele! Welch holde Güte!

Du flößest Trost in mein erschüttert Herz,

Du linderst mir den Todesschmerz

Und ach! ich reiße dich ins Grab.

Meinetwegen sollst du sterben!

Ach Konstanze! Kann ich’s wagen,

Noch die Augen aufzuschlagen?

Ich bereite dir den Tod!

KONSTANZE

Belmont! du stirbst meinetwegen!

Ich nur zog dich ins Verderben

Und ich soll nicht mit dir sterben?

Wonne ist mir dies Gebot!

BELMONTE, KONSTANZE

Edle Seele! dir zu leben

Ist mein Wunsch und all mein Streben.

Ohne dich ist mir’s nur Pein,

Länger auf der Welt zu sein.

BELMONTE

Ich will alles gerne leiden.

KOSNTANZE

Ruhig sterb’ ich, und mit Freuden,

BELMONTE, KONSTANZE

Weil ich dir zur Seite bin.

Um dich, Geliebte(r),

Geb’ ich gern mein Leben hin.

O welche Seligkeit!

Mit dem (der) Geliebten sterben

Ist seliges Entzücken!

Mit wonnevollen Blicken

Verläßt man da die Welt.

Achter Auftritt

PEDRILLO

Ach, Herr, wir sind hin! An Rettung ist nicht mehr zu denken. Man macht schon

alle Zubereitungen, um uns aus der Welt zu schaffen. Es ist erschrecklich, was

sie mit uns anfangen wollen! Ich, wie ich im Vorbeigehen gehört habe, soll in Öl

gesotten und dann gespießt werden. Das ist ein sauber Traktament! Ach, Blondchen,

Blondchen, was werden sie wohl mit dir anfangen?

BLONDE

Das gilt mir nun ganz gleich. Da es einmal gestorben sein muß, ist mir alles recht.

PEDRILLO

Welche Standhaftigkeit! Ich bin doch von gutem altchristlichen Geschlecht aus

Spanien, aber so gleichgültig kann ich beim Tode nicht sein! Weiß der Teufel –

Gott sei bei mir, wie kann mir auch jetzt der Teufel auf die Zunge kommen?

Neunter Auftritt

BELMONTE

Ja, Bassa, mit so vieler Kaltblütigkeit, als Hitze du es aussprechen kannst.

Kühle deine Rache an mir, tilge das Unrecht, so mein Vater dir angetan;

ich erwarte alles und tadle dich nicht.

SELIM

Es muß also wohl deinem Geschlechte ganz eigen sein, Ungerechtigkeiten

zu begehen, weil du das für so ausgemacht annimmst? Du betrügst dich.

Ich habe deinen Vater viel zu sehr verabscheut, als daß ich je in seine

Fußtapfen treten könnte. Nimm deine Freiheit, nimm Konstanzen, segle in dein

Vaterland, sage deinem Vater, daß du in meiner Gewalt warst, daß ich dich

freigelassen, um ihm sagen zu können, es wäre ein weit größer Vergnügen

eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit

Lastern tilgen.

BELMONTE

Herr! Du setzest mich in Erstaunen …

SELIM (ihn verächtlich ansehend)

Das glaub ich. Zieh damit hin, und werde du wenigstens menschlicher

als dein Vater, so ist meine Handlung belohnt.

KONSTANZE

Herr! vergib! Ich schätzte bisher deine edle Seele, aber nun bewundre ich …

SELIM

Still! Ich wünsche für die Falschheit, so Sie an mir begangen, daß Sie es nie

bereuen möchten, mein Herz ausgeschlagen zu haben.

(im Begriff abzugehen)

PEDRILLO

(tritt ihm in den Weg und fällt ihm zu Füßen.)

Herr! Dürfen wir beide Unglückliche es auch wagen, um Gnade zu flehen?

Ich war von Jugend auf ein treuer Diener meines Herrn.

OSMIN

Herr, beim Allah, laß dich ja nicht von dem verwünschten Schmarotzer hintergehn!

Keine Gnade! Er hat schon hundertmal den Tod verdient.

SELIM

Er mag ihn also in seinem Vaterlande suchen.

(zur Wache) Man begleite alle viere an das Schiff.

(gibt Belmonte ein Papier) Hier ist euer Paßport.

OSMIN

Wie! Meine Blonde soll er auch mitnehmen?

SELIM (scherzhaft)

Alter, sind dir deine Augen nicht lieb? Ich sorge besser für dich als du denkst.

OSMIN

Gift und Dolch! Ich möchte bersten.

SELIM

Beruhige dich. Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann,

den muß man sich vom Halse schaffen.

Nr. 21 VAUDEVILLE

ALLE

Wer so viel Huld vergessen kann,

Den seh’ man mit Verachtung an.

KONSTANZE

Nie werd’ ich im Genuß der Liebe

Vergessen, was der Dank gebeut;

Mein Herz, der Liebe nun geweiht

Hegt auch dem Dank geweihte Triebe.

ALLE

Wer so viel Huld vergessen kann,

Den seh’ man mit Verachtung an.

PEDRILLO

Wenn ich es je vergessen könnte,

Wie nah’ ich am Erdrosseln war,

Und all der anderen Gefahr;

Ich lief, als ob der Kopf mir brennte.

ALLE

Wer so viel Huld vergessen kann,

Den seh’ man mit Verachtung an.

BLONDE

Herr Bassa, ich sag’ recht mit Freuden

Viel Dank für Kost und Lagerstroh.

Doch bin ich recht von Herzen froh

Daß er mich läßt von hinnen scheiden. (auf Osmin zeigend)

Denn seh er nur das Tier dort an,

Ob man so was ertragen kann.

OSMIN

Verbrennen sollte man die Hunde

Die uns so schändlich hintergehn;

Es ist nicht länger auszustehn.

Mir starrt die Zunge fast im Munde

Um ihren Lohn zu ordnen an:

Erst geköpft,

dann gehangen,

dann gespießt

auf heiße Stangen;

dann vebrannt,

dann gebunden,

und getaucht;

zuletzt geschunden.

(läuft voll Wut ab)

KONSTANZE, BELMONTE, BLONDE, PEDRILLO

Nichts ist so häßlich als die Rache;

Hingegen menschlich, gütig sein,

Und ohne Eigennutz verzeihn.

Ist nur der großen Seelen Sache!

Wer dieses nicht erkennen kann,

Den seh’ man mit Verachtung an.

CHOR DER JANITSCHAREN

Bassa Selim lebe lange!

Ehre sei sein Eigentum!

Seine holde Scheitel prange

Voll von Jubel, voll von Ruhm.

Die Entführung aus dem Serail

Die Entführung aus dem Serail Libretto

English Translation

FIRST ACT

Ouverture

FIRST SCENE

A square in front of the Pasha’s palace by the sea shore

No. 1 – Aria

BELMONTE

alone

Here I shall see you again,

Constanza, who are all my joy!

Oh heaven, let it be so

And restore my peace of mind.

Oh love, I have suffered too much!

Now bestow happiness upon me instead

And lead me to my goal.

Dialogue

BELMONTE

But how am I to get into the palace, how to see her, how to speak to her?

SECOND SCENE

BELMONTE, OSMIN

Osmin arrives with a laddder, which he leans against a tree by the door of the palace.

No. 2 – Song and Duet

OSMIN

He who has found a sweetheart

Who is faithful and true,

Must reward her with a thousand kisses;

Must make her life a delight,

Must be her comforter and friend.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE

Maybe I can discover something by questioning this old fellow. ? Hey there, friend! Am I right in thinking that this is the country estate of Pasha Selim?

OSMIN

carries on singing, while he continues to work.

But to ensure that she remains faithful

He had better lock up his sweetheart with care;

Since the mischievous young things try to capture

Every passing butterfly, and are

All too fond of eating stolen fruit.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE

Hey there, old fellow! Are you deaf? Is this the palace of Pasha Selim?

OSMIN

looks at him, turns back and continues singing as before

By the light of the moon in particular,

Friends, watch them well!

Oft young gentlemen are lurking,

Whispering sweet nothings to the little fools

And then you can say good?night to fidelity!

Trallalera, trallalera.

BELMONTE

Confound you and your ditty!

I am truly tired of your singing;

Just listen to me for a moment!

OSMIN

The devil, how dare you

Work yourself up so, carry on so?

What do you want? Hurry up, I’ve got to go.

BELMONTE

Is this the house of Pasha Selim?

OSMIN

Eh??

BELMONTE

Is this the house of Pasha Selim?

OSMIN

This is the house of Pasha Selim.

turns to leave

BELMONTE

Just wait a moment!

OSMIN

I cannot stay.

BELMONTE

A single word?

OSMIN

Quick then, I must away.

BELMONTE

Are you in his service, my friend?

OSMIN

Eh??

BELMONTE

Are you in his service, my friend?

OSMIN

I am in his service, my friend.

BELMONTE

How can I get to speak to Pedrillo

Who is in his service here?

OSMIN

That rogue, who ought to break his neck!

See to it yourself, I shan’t help you.

turns to leave

BELMONTE

aside

What a rude old rascal!

OSMIN

aside

He is a proper gallowsbird.

BELMONTE

You’re mistaken, he is an honest man.

OSMIN

So honest that I’d like to put him on a spit.

BELMONTE

Your surely don’t know him very well.

OSMIN

Well enough! I’d have him burned this very day.

This very day I’d have him burnt.

BELMONTE

In truth, there is no harm in him.

OSMIN

I’d like to stick his head on a stake!

turns to leave

BELMONTE

Please stay here!

OSMIN

What else do you want?

BELMONTE

I’d like to…

OSMIN

derisively

… To creep around

The house from afar

And abduct girls?

Away with you,

We don’t need your type here.

BELMONTE

You’re out of your mind!

To address me

So viciously

And disrespectfully!

OSMIN

Don’t get worked up!

I know your type.

BELMONTE

Save your venom,

Stop threatening me.

OSMIN

Go to the devil

Or else, I swear it,

You’ll get the bastinado

Without mercy.

You’ve still got time.

pushes him away

BELMONTE

There’s no doubt about it:

You’re out of your mind.

What a way to behave

On account of my questions!

Do keep your temper.

exit

THIRD SCENE

Osmin, Belmonte, Pedrillo

Dialogue

OSMIN

alone

I could just do with another rascal like Pedrillo. If only he had not got into the Pasha’s good books the way he has, he’d have been strung up long ago.

PEDRILLO

Is the barometer pointing to «stormy weather» again? Why can we not make peace for once?

OSMIN

Make peace with you? I’d like to wring your neck!

PEDRILLO

But tell me: why? why?

OSMIN

Why? Because I can’t stand you.

No. 3 – Aria

OSMIN

Popinjays sprung up from nowhere

Who do nothing but ogle women,

I can’t put up with them.

All they ever do

Is to watch our every step,

But I’m not duped by types like that!

Your deceipt and your plots,

Your schemes and your tricks,

I know them all.

If you’d get the better of me

You’d have to be cunning indeed.

I’ve got some sense too.

Therefore, by the Prophet’s beard,

By day and by night I rack may brains,

And I won’t rest until I see you killed,

No matter how much care you take.

PEDRILLO

You really are a wicked old fellow, and I have done you no harm at all.

OSMIN

You’ve got the face of a gallowsbird, and that is enough for me.

First you’ll be beheaded,

Then you’ll be hanged,

Then impaled

On red?hot spikes,

Then burned,

Then manacled

And drowned;

Finally flayed alive.

off into the house

FOURTH SCENE

Pedrillo, later Belmonte

Dialogue

PEDRILLO

alone

Just go away, you confounded snooper, die game isn’t over yet! Who knows who may get the better of the other!

BELMONTE

Pedrillo, my dear Pedrillo!

PEDRILLO

Oh, dearest Sir! Is it possible? Is it really you?

BELMONTE

Tell me, is my Constanza still alive?

PEDRILLO

She lives and, I hope, still lives for you. As luck would have it, Pasha Selim bought the three of us: your Constanza, my Blonda and me. Donna Constanza has become his special favourite.

BELMONTE

Ha! What are you saying?

PEDRILLO

Come, come, don’t flare up so! As far as I know, his love is still unrequited.

BELMONTE

Oh my dear, good Pedrillo, do what you can so that I may see her, that I may speak to her! My heart is beating with fear and joy!

PEDRILLO

Stay close by. The Pasha is due to return from his pleasure trip on the water. I will introduce you to him as a clever architect. But you must control yourself: Constanza is with him.

exit

FIFTH SCENE

No. 4 – Recitative and Aria

BELMONTE

alone

Constanza, to see you again, you! ?

Oh how fearfully, oh how fervently

My heart is beating, full of love!

And the tears shed at seeing her again

Are recompense for the bitter pain of parting.

I tremble, I falter,

I hesitate, I shrink,

My heart swells and beats faster.

Is that her whisper?

Anxiety fills me.

Was that her sigh?

My cheeks are afire.

Did love deceive me?

Was it a dream?

Dialogue

PEDRILLO

hurries in

Quick, quick, step aside and hide yourself. The Pasha is coming.

Belmonte hides.

SIXTH SCENE

Pasha Selim and Constanza arrive on a pleasure craft, preceded by another boat carrying a Janissary band, which lands first. The Janissaries line up, sing the following chorus and depart.

No. 5 – Chorus

JANISSARIES’ CHORUS

Sing to the mighty Pasha,

Resound, fiery song;

And let the shore reverberate

With the joyful sound of our songs!

SOLOS

Waft towards him,

Cooling breezes,

Flow more gently,

Billowing waters!

Let your song carry towards him,

Soaring choirs,

Let your song implant

Love’s joy in his heart!

Janissaries off

SEVENTH SCENE

Selim, Constanza

Dialogue

SELIM

Still so despondent, beloved Constanza? Still in tears? Look, what a lovely evening, what charming surroundings, what enchanting music, my tender love for you ? tell me, can none of these calm you at last and move your heart? ? Consider: I could command you, I could be cruel to you, I could compel you?

CONSTANZA

sighs

SELIM

But no, Constanza, I want to have your love because you, you yourself, gave it to me?

CONSTANZA

Most generous of men! If only I could ? but?

SELIM

Tell me, Constanza, tell me, what holds you back?

CONSTANZA

You will hate me.

SELIM

No, I swear it. You know how much I love you, how much li-berty I give you, more than any other woman, that I look upon you as the only one?

CONSTANZA

Then forgive me.

No. 6 – Aria

CONSTANZA

Alas, I loved,

I was so happy;

I knew nothing of love’s pain.

Promised to be true

To my beloved,

And I gave him all my heart.

But how quickly my joy deserted me,

Separation was my unhappy fate.

And now my eyes are bathed in tears,

Grief resides in my breast.

EIGHTH SCENE

Selim, Pedrillo, Belmonte

Dialogue

SELIM

Her grief, her tears, her constancy enchant my heart all the more, and make her love even more desirable. Who could use force against a heart like hers? ? No, Constanza, no, Selim has a heart as well, Selim knows love as well?

PEDRILLO

My Lord! Forgive me for daring to intrude upon your thoughts?

SELIM

What do you want, Pedrillo?

PEDRILLO

This young gentleman has heard of your wealth and has come to offer you his services as an architect.

BELMONTE

Could be so happy to win your acknowledgement besides my low abilities?

SELIM

Let us see what you can do.

NINTH SCENE

Belmonte, Pedrillo

Dialogue

PEDRILLO

Triumph, Sir! The first step has been taken.

BELMONTE

I have seen her, I have seen the dear, faithful, best of girls! If only it were possible to speak to her?

PEDRILLO

We will have to see what can be done. Just come into the garden with me; but for heaven’s sake, be careful.

They are about to enter the palace. Osmin encounters them in the door and restrains them.

TENTH SCENE

As before, Osmin

Dialogue

OSMIN

Where are you going?

PEDRILLO

Inside.

OSMIN

What does the fellow want?

PEDRILLO

He is in the Pasha’s service.

OSMIN

If he were in the hangman’s services, he cannot enter.

PEDRILLO

But he must enter!!

OSMIN

Just take one step across the threshold?

PEDRILLO

Don’t be difficult.

BELMONTE

Stand back, wretch!

No. 7 – Trio

OSMIN

Away! Away! Away! Clear off!

Or else the bastinado

Will be straightway at your service!

BELMONTE and PEDRILLO

My, wouldn’t it be a pity

To treat us like that!

OSMIN

Don’t come any closer,

Or else I’ll let fly.

BELMONTE and PEDRILLO

Stand back from the door,

We’re going in.

They push him away from the door.

OSMIN

Quick march! Or I’ll let fly!

BELMONTE and PEDRILLO

Stand back, we’re going in.

They force him aside and enter.

FIRST SCENEBLONDAWith tenderness and pretty words,Kindness and pleasantries,It is easy to conquerGood girls’ hearts.But surly commands,Banging about, nagging, tormenting,Will result, in a few days,In love and fidelity departing.OSMINTenderness! Pretty words!I hope you have not forgotten that die Pasha has given you to me as my slave?BLONDANever you mind about the Pasha! Girls are not goods that can be given away as presents. I am an Englishwoman, born to be free, and defy anyone who would attempt to coerce me!OSMINPoison and daggers! My patience is at an end! Go into the house this instant!BLONDAI’m not budging an inch.OSMINDon’t make me use force!BLONDAI shall meet force with force. My mistress is the Pasha’s favourite. It only needs one word from me and you have fifty of the best on the soles of your feet. Be off?OSMINShe is a devil.OSMINI’m going, but let me advise youTo keep away from that rascal Pedrillo.BLONDABe off, don’t order me about,You know that I can’t abide it.OSMINPromise me …BLONDAHow dare you?OSMINHang it all …BLONDAAway, leave me alone!OSMINIndeed, I won’t budge an inchUntil you swear to obey me.BLONDANot a bit, you poor fool,Even if you were the Great Mogul in person.OSMINO Englishmen, what fools you areTo let your women have their own way!What a bother and nuisance it isTo be landed with such a creature.BLONDAA heart born to freedomWill never submit to slavery;Even if liberty is lostIt is still proud to be free and laughs at the world!Now be off!OSMINHow dare you address me like that?BLONDAJust like that.OSMINI’ll stay, all the more.BLONDASome other time! Now you must go.OSMINWas there ever such impudence!BLONDAYour eyes are in perilIf you stay here any longer.OSMINKeep quiet, I’m going, I going,Before you start using your fists.SECOND SCENEBLONDAHow sadly my dear lady approaches! Of course it is painful to lose one’s beloved and be a slave.CONSTANZAOh, what changes have been wrought in my heartSince that day when fate parted us!Oh Belmonte! The joys have departedWhich I knew when by your side;The pains of anxious longingNow inhabit my oppressed heart!Unhappiness has become my lotBecause I have been torn from you.Like the rose, eaten by worms,Like the grass that withers in winterMy wretched life is fading away.Not even to the air may I confideThe bitter anguish of my soul,Because, unwilling to endure it,The very air blows all my lamentsBack into my afflicted heart.BLONDAOh, my dear lady! Still so despondent? I can see the Pasha over there.THIRD SCENESELIMWell, Constanza, are you considering my request? The day is al-most over, and tomorrow you must love me or?CONSTANZAMust? As though it were possible to command love! I will always think as I do now: I will honour you, but – love you? Never.SELIMAnd do you not tremble before the power that I have over you?CONSTANZANot in the least. All I have to look forward to is death.SELIMWretch! No, not death, but tortures of every kind?CONSTANZAI will endure them too; you cannot frighten me, I am ready for anything.CONSTANZATortures of every kindMay await me,I scorn agony and pain.Nothing will shake me,Only one thing might make me tremble:If I were to be unfaithful.I implore you,Spare me!The blessings of heavenShall be your reward.But you are determined.Willingly, unflinchinglyI choose every pain and grief.Well then, command, coerce me,Roar, fulminate, rage,Death will liberate me in the end.FOURTH SCENESELIMIs it a dream? Where has she suddenly found courage to defy me like this? Is she hoping to escape me? Ha! That must be pre-vented. But that cannot be the reason, then she would dissemble, would seek to lull me ? Yes! It is desperation! I achieve nothing by being firm ? nor by entreating her ? well then, what threats and entreaties have not been able to do shall be achieved by cunning.FIFTH SCENEBLONDANo Pasha, no Constanza any longer? Have they come to an agreement?SIXTH SCENEPEDRILLOPst, pst! Blonda! Is the coast clear?BLONDAWhat have you got?PEDRILLONews which will delight you.BLONDAWell? Quickly, out with it!PEDRILLOBelmonte has arrived, and I have introduced him into the palace under the guise of an architect. He has a ship close by and we have decided to carry you off this very night.BLONDAHow splendid? But Osmin?PEDRILLOHere is a sleeping draught for the old slyboots; I’ll put it in his drink. Now go and prepare Constanza, I will wait here for Belmonte.BLONDAOh, what happiness I shall bring her!BLONDAWhat bliss, what delightHolds sway within my heart!I must hasten without delayTo bring her the news straight awayAnd with laughter and pleasantriesI will prophesy to her weak, timid heartHappiness and rejoicing.SEVENTH SCENEPEDRILLOOh, if only it were over and done with! If only we were already on the high seas, our girls in our arms and this accursed country behind us! But I must risk it; it’s now or never. He who hesitates ist lost.PEDRILLONow to battle!Now to arms!Only cowards are afraid.Should I tremble,Should I quake,Rather than valiantlyRisking my life?No, oh no, I’ll take the risk!Now to battle!Now to arms!Only cowards are afraid.EIGHTH SCENEOSMINHa! Someone is having a great time here! You seem to be full of beans.PEDRILLOA cheerful disposition and wine sweeten the worst slavery. Truly, your father Mohammed made a terrible blunder when he forbade you to drink wine. If it weren’t for that confounded law, you’d have to join me in a glass, whether you wanted to or not.OSMINJoin you in a glass of wine? Poison?PEDRILLOAlways poison and daggers, daggers and poison! Do let the old enmity be, just for once, and have some sense. Look here, a brace of bottles of Cyprus wine?OSMINBut if you give me away?PEDRILLOMohammed has been asleep for ages, and he has got better things to do than to worry about your bottle of wine.PEDRILLOVivat Bacchus,Long live Bacchus,Bacchus was a fine fellow.OSMINShall I chance it?Shall I drink it?Can Allah see me?PEDRILLOWhat’s the use of wavering?Down with it, down with it!Don’t delay any longer!OSMINNow the deed is done,Now I have downed it;I do declare, that’s brave!TOGETHERThree cheers for the girls,The blondes, the brunettes,Three cheers!PEDRILLOIt tastes lovely!OSMINIt tastes heavenly!TOGETHERThat’s what I call a drink for the Gods!Vivat Bacchus,Long live Bacchus,Bacchus who discovered wine!PEDRILLOTruly, there is nothing better than wine!OSMINThat’s true – wine – wine – is a lovely drink; and our great ? prophet, I hope he won’t mind ? Poison and daggers!PEDRILLOIt is time to be rid of him!Come, old chap, let’s go to sleep.OSMINSleep?PEDRILLOCome along, lest the Pasha should surprise us!OSMINYes, yes – a bottle – of fine – Pasha – is better – than – anything in the world! Good night ? brother ? good night.?PEDRILLONINTH SCENEBELMONTEHas Constanza not yet arrived?PEDRILLOHere she is.CONSTANZABelmonte!BELMONTEConstanza!CONSTANZAHappiness brings tears as well!BELMONTEWhen tears of joy flow freely,Love kindly smiles upon the lover;To kiss them from her cheeksIs love’s highest reward.Oh, Constanza! To behold you!Blissfully and full of delightTo hold you close to my faithful heart,Croesus’ treasure could not equal it.Were we never to be reunited,Better that we were never to knowThe bitter pangs of separation.BELMONTEI have a ship in readiness nearby; at midnight I will come to your window.Love will be our companion.CONSTANZAAh, Belmonte, my beloved!BELMONTEAh, Constanza, my beloved!CONSTANZACan it be? What rapture!To hold you close to my heartAfter so many days of unhappiness!BELMONTEWhat bliss to find you!Now all gnef must vanish!Oh how my heart rejoices!CONSTANZASee how my tears of joy flow freely.BELMONTEAngel! Let me kiss them from your cheek.CONSTANZALet them be the last ones.BELMONTEIndeed, you shall be free this very day.PEDRLLLONow, Blonda, have you understood?Everything is prepared for flight.We will be here on the stroke of midnight.BLONDADon’t worry, all will be ready,I shall count the minutes;If only the moment were here already!ALL FOUR TOGETHERAt last the sun of hopeIlluminates the gloomy skies.Full of rapture, joy and blissWe can see the end of our suffering.BELMONTEYet, in spite of my happinessMy heart within my breastIs full of secret care.CONSTANZAWhat is it, dearest? Tell me,Quickly, explain yourself.Conceal nothing from me!BELMONTEThey say ? they say ? that you . . .CONSTANZAGo on!PEDRLLLOBut Blonda, oh that ladder!Are you really worth it?BLONDAYou fool, have you gone mad?It might be betterIf you had turned the question round!PEDRLLLOBut Master Osmin??BLONDALet’s hear it!CONSTANZAWill you not explain yourself?BELMONTEThey say??PEDRLLLOBut Master Osmin??BELMONTEThat you??PEDRLLLOBut Master Osmin??BLONDALet’s hear it!CONSTANZAGo on??Will you not explain yourself?BELMONTEI will. But do not be angryIf, having heard a rumour,I should dare to ask youIn fear and tremblingWhether you love the Pasha?PEDRLLLOHas Master Osmin never,As one might well believe,Exercised his lordly rightsUpon you as your owner?That would a poor bargain!CONSTANZAOh, how you grieve me!BLONDAHere’s my reply to you!PEDRLLLONow I am in the picture.BELMONTEConstanza, oh forgive me!BLONDAYou don’t deserve me at all!CONSTANZAHave I remained faithful to you?BLONDAThe rogue has dared to askWhether I have remained true to him!CONSTANZAAnd Belmont has been toldThat I love the Pasha!PEDRLLLOI’d take my dying oathOn Blonda’s fidelity!BELMONTEConstanza is true to me,There can be no doubt about it.CONSTANZA and BLONDAWhen men become suspiciousAnd have no faith in our honour,And look upon us with mistrust,It is not to be borne.BELMONTE and PEDRLLLOWhen women are aggrievedBecause we think them fickle,Then they are really trueAnd free from all reproaches.PEDRLLLODearest Blonda do forgive me!Look, I put more faith in your fidelityThan upon m own head!BLONDANo, you can’t get away with it.Suspecting me of doing thatWith that foolish old buffer!BELMONTEOh, Constanza, my beloved!Can you ever forgive meFor having asked such a question?CONSTANZABelmonte! How could you believeThat anyone could steal this heartWhich beats for you alone?BELMONTE, then PEDRLLLOOh, forgive me!PEDRILLO, then BELMONTEI am repentant!CONSTANZA and BLONDAI forgiveYour remorse.ALL FOURWell, let this be the end of the matter!Long live loveLet us value nothing else!Let nothing kindleThe fire of jealousy.FIRST SCENEandSECOND SCENETHIRD SCENEBELMONTEOh, Constanza! How my heart is beating! The nearer the moment approaches, the more anxious my soul becomes. Love, be my guide!BELMONTEOh love, I build upon your strength,I rely upon your power;Consider what worksHave been achieved by you!What all the world thinks impossibleFOURTH SCENEPEDRILLOEveryone is asleep.Go and keep a sharp look?out, so that we shan’t be caught.Courage is the most foolish thing in the world. If you haven’t got it, nothing will give it to you. My father must have been the greatest coward ever.Nothing venture, nothing win!PEDRILLOIn Moorish lands imprisoned layA girl, pretty and delicate;Rosy cheeks, white skin, black hair,She sighed day and night, she even wept,Longing to be rescued.Then came from foreign landsA young knightWho took pity on the maiden.Hey, he cried, I’ll risk my life and honourIf only I can rescue her.PEDRILLOSo far so good; nothing is stirring.BELMONTEThat is enough, Pedrillo.PEDRILLOIt’s not my fault that they have still not shown themselves. We must try again. Just stay at your post.BELMONTEPEDRILLOI’ll come to you at dead of night,Dearest, let me in quickly;I fear neither padlocks nor watchmen,Heigho, take heed, at midnightYou shall be saved.No sooner said than done, one the strokeOf midnight the brave knight was there;Gently she gave him her white hand,Next morning her cell was found to be empty;She was gone, up and away!PEDRILLOShe’s opening up, Sir, she’s opening up!CONSTANZAHow anxiously my heart is beating! If only we can escape safely.PEDRILLOAway, quickly! No chatting now!Blonda, Blonda! Hurry up, for heaven’s sake!FIFTH SCENEOSMINPoison and daggers, what’s this? Thieves! Murderers!BLONDAHeavens above, Pedrillo! We are lost.OSMINDo my eyes deceive me? You two? Just you wait, you rascally Pedrillo. Your head must part company from your shoulders, as sure as I am a Muslim.BELMONTEWretches, let go of me!OSMINDid the architect want to take a stroll as well?BELMONTEHere is a purse full of cold coins, it is yours if you let me go.OSMINI do believe you are out of your mind! We do not need your money, we will get that anyway; we want your heads.OSMINOh, how I shall triumphWhen they conduct you to the place of executionAnd put the garrotte round your throats!I shall gambol, laugh and jump aboutAnd sing a song of delight,Since I am rid of you at last.No matter how softly and carefully you prowl,You confounded harem mice,Our ear is bound to detect you!And ere you can escape usYou find yourselves caught in our snaresAnd will get your just deserts.Oh, how I shall triumph …SIXTH SCENESELIMWhat is it, Osmin? What is the meaning of this commotion?OSMINMy Lord, the most scandalous treachery in your palace?SELIMTreachery?OSMINThe fine architect has ? abducted your lovely Constanza.SELIMTraitor! Can it be true? And you, false siren? Is this how you abu sed the indulgence which I showed you, in order to deceive me?CONSTANZAIt is true, Sir, that I am culpable in your eyes. But this is my belo ved. I will gladly embrace death, but spare his life!SELIMImpudent woman, you dare to beg for mercy for him?CONSTANZAI dare more: to die for him!BELMONTEPasha! Never before have I humbled myself to beg. But behold, I lie at your feet and ask for your mercy. I am the scion of a great Spanish family. My name is Lostados.SELIMWhat do I hear? Do you know the Commandant of Oran?BELMONTEHe is my father.SELIMYour father? What blessed day! To have the son of my worst enemy in my power! Listen, wretch! It is because of your father, that barbarian, that I had to leave my country. His implacable greed robbed me of my beloved, whom I treasured more than life itself. He deprived me of an honourable position, of my property, of everything. In a word, he ruined my whole happiness. And now I have this man’s only son in my power. Tell me, if he were in my position, what would he do?BELMONTEMy fate would be deplorable indeed.SELIMAnd so it shall be. As he treated me, so I shall treat you.SEVENTH SCENEBELMONTEWhat cruel fate! What grief!Has everything conspired against me?Oh, Constanza! Through my fault you are in peril!What agony!CONSTANZABeloved, do not let it trouble you.What is death? It leads to peace.And furthermore, by your side,It is a foretaste of bliss.BELMONTEAngelic being! What sweet perfection!You bring comfort to my distracted heart.You ease the mortal pain,And I, alas, take you into the grave with me.You must die on my behalf!O, Constanza, how dare ILift my eyes to you?I am the cause of your death!CONSTANZABelmont, you die because of me!It is I who brought about your ruin,And should I not die with you?This precept is bliss for me.TOGETHERNoble soul, to live for youIs my desire and all I strove for.Without you, to live on in this worldBrings me nothing but pain.BELMONTEGladly will I suffer everything,CONSTANZAPeacefully and joyfully will I die,TOGETHERBecause you will be by my side.For you beloved,I would gladly give my life.Oh what delight!To die with the belovedIs enchanted bliss!With radiant looksWe shall depart this world.FINAL SCENESELIMAre you trembling? Are you ready to receive your sentence?BELMONTEYes, Pasha. Take your revenge upon me, expunge the wrongs that my father committed against you.?SELIMYou are mistaken. I despised your father far too much ever to follow in his footsteps. Take your freedom, take Constanza, tell your father that you were in my power, that I released you so that you might tell him that it is a far greater pleasure to repay injustices suffered by good deeds than to compensate evil by more evil.CONSTANZALord, forgive me! Until now I valued … your noble soul, but now I admire …SELIMEnough! I hope that, in return for the deceipt that you practi ced upon me, you should never regret that you rejected my love.PEDRILLOMy Lord! Dare we two wretches also implore you to be lenient?OSMINNo lenience for him! He has deserved death a thousand times.SELIMThen let him find it in his own country.Conduct all of them to their ship.OSMINWhat! Is he to take my Blonda away as well?SELIMOld fellow – calm yourself. Those whom one cannot win over by kindness one has to get rid of.BELMONTENever will I forget your benevolence;For ever shall I sing your praises.In every place, at every timeI shall proclaim you great and noble.CONSTANZA, BELMONTE, PEDRILLO, BLONDA, OSMINAnyone who can forget such graciousnessDeserves to be looked upon with scorn.CONSTANZANever, even while rejoicing in love,Shall I forget what gratitude commands;My heart, devoted to love from now on,Feels emotions inspired by gratitude as well.CONSTANZA, BELMONTE, PEDRILLO, BLONDA, OSMINAnyone who can forget such graciousnessDeserves to be looked upon with scorn.PEDRILLOIf ever I were to forgetHow close I came to being strangled,And all the other perils?I’d run as though my head were on fire.CONSTANZA, BELMONTE, PEDRILLO, BLONDA, OSMINAnyone who can forget such graciousnessDeserves to be looked upon with scorn.BLONDAMy Lord Pasha, full of joy I thank youMost heartily for board and lodging.But I am truly gladThat you allow me to depart from here.Just look upon that beast there,Is that to be endured?OSMINThese dogs, we ought to burn them,Who tricked us so shamefully!I can bear it no longer;My tongue is almost paralysedThrough not being able to order their reward:First you’ll be beheaded,Then you’ll be hanged,Then impaledOn red?hot spikes,Then burned,Then manacledAnd drowned;Finally flayed alive.CONSTANZA, BELMONTE, BLONDA, PEDRILLONothing is as loathsome as revenge;But to be humane and kindAnd to forgive without self?interest -Only a great soul is capable of that.Anyone who can forget such graciousnessDeserves to be looked upon with scorn.CHORUS OFJANISSARIESLong live Pasha Selim!Let him be honoured!Let his exalted brow be wreathedWith rejoicing and renown.

Libretto in German with translation in English

Act 1 Top Act 2 Scene 1 Platz vor dem Palast des Bassa am Ufer des Meeres A square in front of the Pasha’s palace by the sea shore

Nr. 1 – Arie

BELMONTE:

Hier soll ich dich denn sehen;

Konstanze! dich mein Glück!

Laß Himmel es geschehen!

Gib mir die Ruh zurück.

Ich duldete der Leiden

O Liebe! allzuviel!

Schenk mir dafür nun Freuden

Und bringe mich ans Ziel!

Aber wie soll ich in den Palast kommen?

Wie sie sehen? Wie sprechen? No. 1 – Aria

BELMONTE:

(alone)

Here shall I see you,

Constanza, you my hope!

Oh heaven, let it be so

And restore my peace of mind.

Oh love,

I have suffered too much!

Now bestow happiness upon me instead

And lead me to my goal.

(Dialogue)

But how am I to get into the palace?

How to see her? How to speak to her? Scene 2 Osmin mit einer Leiter, welche er an einen Baum vor der Tür des Palastes lehnt, hinaufsteigt und Feigen abnimmt Osmin arrives with a laddder, which he leans against a tree by the door of the palace

Nr. 2 – Lied und Duett

OSMIN:

Wer ein Liebchen hat gefunden,

Die es treu und redlich meint,

Lohn’ es ihr durch tausend Küsse,

Mach ihr all das Leben süße,

Sei ihr Tröster, sei ihr Freund.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE:

Vielleicht, daß ich durch diesen Alten etwas erfahre.

He, Freund! ist das nicht das Landhaus des Bassa Selim?

OSMIN:

Doch sie treu sich zu erhalten,

Schließ’ er Liebchen sorglich ein:

Denn die losen Dinger haschen

Jeden Schmetterling, und naschen

Gar zu gern von fremdem Wein.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE:

He, Alter, he! hört Ihr nicht?

Ist hier des Bassa Selim Palast?

OSMIN:

Sonderlich beim Mondenscheine,

Freunde, nehmt sie wohl in acht!

Oft lauscht da ein junges Herrchen,

Kirrt und lockt das kleine Närrchen,

Und dann Treue gute Nacht.

Trallalera, trallalera.

BELMONTE:

Verwünscht seist du samt deinem Liede!

Ich bin dein Singen nun schon müde;

So hör doch nur ein einzig Wort!

OSMIN:

Was Henker laßt ihr euch gelüsten,

Euch zu ereifern, euch zu brüsten?

Was wollt ihr? Hurtig! ich muß fort.

BELMONTE:

Ist das des Bassa Selim Haus?

OSMIN:

He?

BELMONTE:

Ist das des Bassa Selim Haus?

OSMIN:

Das ist des Bassa Selim Haus.

(Will fort)

BELMONTE:

So wartet doch!

OSMIN:

Ich kann nicht weilen.

BELMONTE:

Ein Wort?

OSMIN:

Geschwind denn ich muß eilen.

BELMONTE:

Seid ihr in sienen Diensten Freund?

OSMIN:

He?

BELMONTE:

Seid ihr in sienen Diensten Freund?

OSMIN:

Ich bin in seinen Diensten, Freund.

BELMONTE:

Wie kann ich den Pedrill wohl sprechen,

der hier in seinen Diensten steht?

OSMIN:

Den Schurken, der den Hals soll brechen?

Seht selber zu; wenn’s anders geht.

(Will fort)

BELMONTE:

(für sich)

Was für ein alter grober Bengel!

OSMIN:

(Ihn betrachtend, auch für sich)

Das ist just so ein Galgenschwengel!

BELMONTE:

Ihr irrt, es ist ein braver Mann.

OSMIN:

So brav, daß man ihn spießen kann.

BELMONTE:

Ihr müßt ihn wahrlich nicht recht kennen.

OSMIN:

Recht gut; ich ließ’ ihn heut verbrennen.

BELMONTE:

Es ist fürwahr ein guter Tropf.

OSMIN:

Auf einen Pfahl gehört sein Kopf.

(Will fort.)

BELMONTE:

So bleibet doch!

OSMIN:

Was wollt ihr noch?

BELMONTE:

Ich möchte gerne …

OSMIN:

(bitter höhnisch)

So hübsch von ferne

Ums Haus ‘rum schleichen

Und Mädchen stehlen?

Fort, eures gleichen

Braucht man hier nicht.

BELMONTE:

Ihr seid besessen!

Sprecht voller Galle

Mir so vermessen

Ins Angesicht!

OSMIN:

Nur nicht in Eifer!

Ich kenn’ euch schon.

BELMONTE:

Schont euren Geifer.

Laßt euer Drohn.

OSMIN:

Schert euch zum Teufel

Ihr kriegt, ich schwöre

Sonst ohne Gnade

die Bastonade:

Noch habt ihr Zeit.

BELMONTE:

Es bleibt kein Zweifel

Ihr seid von Sinnen

Welch ein Betragen

Auf meine Fragen

Seid doch gescheit.

(Ab.) No. 2 – Song and Duet

OSMIN:

He who has found a sweetheart

Who is faithful and true,

Must reward her with a thousand kisses;

Must make her life a delight,

Must be her comforter and friend.

Trallalera, trallalera.

(Dialogue)

BELMONTE:

Maybe I can discover something by questioning this old fellow.

Hey there, friend! Is this Pasha Selim’s estate?

OSMIN:

(carries on singing, while he continues work.)

But to ensure that she remains faithful

He should lock up his sweetheart with care;

Since the mischievous young things try to capture

Every passing butterfly, and gladly sip

at other people’s wine.

Trallalera, trallalera.

(Dialogue)

BELMONTE:

Hey there, old fellow! Are you deaf?

Is this Pasha Selim’s palace?

OSMIN:

(looks at him, turns back and continues singing as before)

By the light of the moon in particular,

Friends, be especially on your guard!

There’s often some young gentlemen lurking,

Whispering sweet nothings to the little fools

And then you can say good night to fidelity!

Trallalera, trallalera.

BELMONTE:

A curse on you and your song!

I’ve had enough of your singing;

Just listen for a moment!

OSMIN:

The devil, how dare you

Work yourself up so, carry on so?

What do you want? Hurry up, I’ve things to go.

BELMONTE:

Is this Pasha Selim’s house?

OSMIN:

Eh??

BELMONTE:

Is this Pasha Selim’s house?

OSMIN:

Yes, this Pasha Selim’s house.

(turns to leave)

BELMONTE:

Wait a moment!

OSMIN:

I cannot stay.

BELMONTE:

A single word?

OSMIN:

Quick then, I must away.

BELMONTE:

Are you in his service, my friend?

OSMIN:

Eh??

BELMONTE:

Are you in his service, my friend?

OSMIN:

Yes, I am in his service, my friend.

BELMONTE:

How can I get to speak to Pedrillo

Who is in his service here?

OSMIN:

That rascal, fit for the gallows!

See to it yourself, if you want him.

(turns to leave)

BELMONTE:

(aside)

What a rude old rascal!

OSMIN:

(aside)

He is a proper gallowsbird.

BELMONTE:

You’re mistaken. He’s an honest man.

OSMIN:

So honest that I’d like to put him on a spit.

BELMONTE:

Your surely don’t know him very well.

OSMIN:

Well enough! I’d have him burned this very day.

BELMONTE:

In truth, he’s a decent chap.

OSMIN:

I’d like to stick his head on a stake!

(turns to leave)

BELMONTE:

Please stay here!

OSMIN:

What else do you want?

BELMONTE:

I’d like to ..

OSMIN:

(derisively)

… creep around

The house from afar

And abduct the girls.

Away with you,

We don’t need your type here.

BELMONTE:

You’re out of your mind!

To address me

So viciously

And disrespectfully!

OSMIN:

Don’t get worked up!

I know your type.

BELMONTE:

Save your venom.

Stop threatening me.

OSMIN:

Go to the devil

Or else, I swear it,

You’ll get the bastinado

Without mercy.

You’ve still got time.

(pushes him away)

BELMONTE:

There’s no doubt about it:

You’re out of your mind.

What a way to behave

On account of my questions!

Do keep your temper.

(exit) Scene 3 Dialogue

OSMIN:

Könnt’ ich mir doch noch so einen Schurken

auf die Nase setzen, wie den Pedrillo; so einen Gaudieb,

der Tag und Nacht nichts tut, als nach meinen Weibern

herumzuschleichen und zu schnobern, ob’s nichts für

seinen Schnabel setzt. Aber ich laure ihm sicher auf

den Dienst, und wohl bekomm dir die Prügelsuppe,

wenn ich dich einmal beim Kanthaken kriege!

Hätt’ er sich nur beim Bassa nicht so

eingeschmeichelt, er sollte den Strick längst

um den Hals haben.

PEDRILLO

Nun wie steht’s, Osmin? Ist der Bassa noch nicht zurück?

OSMIN

Sieh darnach, wenn du’s wissen willst.

PEDRILLO

Schon wieder Sturm im Kalender?

Hast du das Geicht Feigen für mich gepfückt?

OSMIN

Gift für dich, verwünschter Schmarotzer!

PEDRILLO:

Was in aller Welt ich dir nur getan haben muß,

daß du beständig mit mir zankst.

Laß uns doch einmal Friede machen.

OSMIN:

Friede mit dir? Mit so einem schleichenden

spitzbübischen Paßauf, der nur spioniert, wie

er mir eins versetzen kann?

Erdrosseln möcht’ ich dich!

PEDRILLO:

Aber sag nur, warum? Warum?

OSMIN:

Warum? Weil ich dich nicht leiden kann.

Nr. 3 – Arie

OSMIN:

Solche hergelaufne Laffen

Die nur nach den Weibern gaffen,

Mag ich vor den Teufel nicht.

Denn ihr ganzes Tun und Lassen

Ist, uns auf den Dienst zu passen,

Doch mich trügt kein solch Gesicht!

Eure Tücken, eure Ränke,

Eure Finten, eure Schwänke,

Sind mir ganz bekannt.

Mich zu hintergehen,

Müßt ihr früh aufstehen,

Ich hab auch Verstand.

Drum beim Barten des Propheten!

Ich studiere Tag und Nacht,

Ruh nicht bis ich dich seh’ töten,

Nimm dich wie du willst in acht.

PEDRILLO:

Was bist du für ein grausamer Kerl,

und ich hab dir nichts getan.

OSMIN:

Du hast ein Galgengesicht, das ist genug.

Erst geköpft, dann gehangen,

Dann gespießt

auf heiße Stangen;

Dann verbrannt,

dann gebunden,

Und getaucht;

zuletzt geschunden.

(Geht ins Haus) PEDRILLO:

Well, how are things, Osmin?

Is the Pacha not yet back?

OSMIN:

See for yourself, if you want to know.

PEDRILLO:

What on earth have I done

to make you so angry with me?

Can’t we make peace for once?

OSMIN:

Make peace with you? With such a lowdown,

slimy snake in the grass

who is out to get at me?

If only he had not got into the Pasha’s good books

the way he has, he’d have been

strung up long ago.

I’d like to wring your neck!

PEDRILLO:

But tell me: why? why?

OSMIN:

Why? Because I can’t stand you.

No. 3 – Aria

OSMIN:

Popinjays sprung up from nowhere

with nothing but women on their minds

I can’t put up with them.

All they ever do

Is to watch our every step,

But I’m not duped by types like that!

Your deceipt and your plots,

Your schemes and your tricks,

I know them all.

If you’d get the better of me

You’ll have to get up earlier.

I’ve got some sense too.

Therefore, by the Prophet’s beard,

I study day and night I rack may brains,

And I won’t rest until I see you killed,

No matter how much care you take.

(Dialogue)

PEDRILLO:

You really a brute,

and I didn’t do you any harm.

OSMIN:

You’ve got the face of a gallowsbird, and that is enough for me.

(Singing)

First you’ll be beheaded,

Then you’ll be hanged,

Then impaled

On red hot spikes,

Then burned,

Then manacled

And drowned;

Finally flayed alive.

(off into the house) Scene 4

PEDRILLO:

Geh nur, verwünschter Aufpasser; es ist noch nicht aller Tage Abend.

Wer weiß, wer den andern überlistet.

Und dir mißtrauischem, gehässigem Menschenfeind

eine Grube zu graben, sollte ein wahres Fest für mich sein.

BELMONTE:

Pedrillo, guter Pedrillo!

PEDRILLO:

Ach mein bester Herr! Ist’s möglich? Sind Sie’s wirklich?

Bravo, Madame Fortuna, bravo, das heißt doch Wort

gehalten! Schon verzweifelte ich, ob einer meiner Briefe

Sie getroffen hätte.

BELMONTE:

Sag, guter Pedrillo, lebt meine Konstanze noch?

PEDRILLO:

Lebt, und noch hoff’ ich für Sie.

Seit dem schrecklichen Tage,

an welchem das Glück uns einen so häßlichen Streich spielte

und unser Schiff von den Seeräubern erobern ließ, haben wir

mancherlei Drangsal erfahren.

Glücklicher Weise traf sich’s noch,

daß der Bassa Selim uns alle drei kaufte:

Ihre Konstanze nämlich, meine Blonde, und mich.

Er ließ uns sogleich hier auf sein Landhaus bringen.

Donna Konstanze ward seine auserwählte Geliebte.

BELMONTE:

Ah! Was sagst du?

PEDRILLO:

Nun, nur nicht so hitzig!

Sie ist noch nicht in die schlimmsten Hände gefallen.

Der Bassa ist ein Renegat und hat noch so

viel Delikatesse, keine seiner Weiber zu seiner Liebe zu

zwingen, und soviel ich weiß, spielt er noch immer den

unerhörten Liebhaber.

BELMONTE:

Wär es möglich? Wär Konstanze noch treu?

PEDRILLO

Sicher noch, lieber Herr! Aber wie’s mit meinem Blondchen

steht, weiß der Himmel! Das arme Ding schmachtet bei

einem alten häßlichen Kerl, dem sie der Bassa geschenkt

hat; und vielleicht – ach, ich darf gar nicht daran denken!

BELMONTE

Doch nicht der alte Kerl, der soeben ins Haus ging?

PEDRILLO

Eben der.

BELMONTE

Und dies ist der Liebling des Bassa?

PEDRILLO

Liebling, Spion und Ausbund aller Spitzbuben, der mich

mit den Augen vergiften möchte, wenn’s möglich wäre.

BELMONTE

O guter Pedrillo, was sagst du?

PEDRILLO

Nur nicht gleich verzagt! Unter uns gesagt: ich hab auch

einen Stein im Brett beim Bassa. Durch mein bißchen

Geschick in der Gärtnerei hab ich seine Gunst weggekriegt,

und dadurch hab ich so ziemlich Freiheit, die tausend

andere nicht haben würden. Da sonst jede Mannsperson

sich entfernen muß, wenn eine seiner Weiber in den Garten

kommt, kann ich bleiben; sie reden sogar mit mir, und er

sagt nichts darüber. Freilich mault der alte Osmin, besonders,

wenn mein Blondchen ihrer Gebieterin folgen muß.

BELMONTE:

Ist’s möglich? Du hast sie gesprochen? O sag, sag!

Liebt sie mich noch?

PEDRILLO:

Hm! Daß Sie daran zweifeln! Ich dächte, Sie kennten die gute

Konstanze mehr als zu gut, hätten Proben genug ihrer Liebe.

Doch damit dürfen wir uns gar nicht aufhalten. Hier ist bloß

die Frage, wie’s anzufangen ist, hier wegzukommen?

BELMONTE:

O da hab ich für alles gesorgt! Ich hab hier ein Schiff in einiger

Entfernung vom Hafen, das uns auf den ersten Wink einnimmt, und

PEDRILLO:

Ah, sachte, sachte! Erst müssen wir die Mädels haben, ehe wir zu Schiffe

gehen, und das geht nicht so husch, husch, wie Sie meinen!

BELMONTE:

O lieber guter Pedrillo, mach nur, daß ich sie sehen,

daß ich sie sprechen kann!

Das Herz schlägt mir vor Angst und Freude!

PEDRILLO:

Pfiffig müssen wir das Ding anfangen, und rasch müssen

wir’s ausführen, damit wir den alten Aufpasser übertölpeln.

Bleiben Sie hier in der Nähe.

Jetzt wird der Bassa bald von einer Lustfahrt auf dem Wasser zurückkommen.

Ich will Sie ihm als einen geschickten Baumeister vorstellen,

denn Bauen und Gärtnerei sind seine Steckenpferde.

Aber lieber, goldner Herr,

halten Sie sich in Schranken;

Konstanze ist bei ihm.

BELMONTE:

Konstanze bei ihm? Was sagst du? Ich soll sie sehen?

PEDRILLO:

Gemach, gemach ums Himmels willen, lieber Herr, sonst

stolpern wir! Ah, ich glaube, dort seh ich sie schon angefahren

kommen. Gehn Sie nur auf die Seite, wenn er kommt; ich will

ihm entgegen gehen.

(Geht ab.) PEDRILLO

(alone)

Just go away, you confounded snooper, die game isn’t over yet!

Who knows who may get the better of the other!

BELMONTE:

Pedrillo, my dear Pedrillo!

PEDRILLO:

Oh, dearest Sir! Is it possible? Is it really you?

BELMONTE:

Tell me, is my Constanza still alive?

PEDRILLO:

She lives and, I hope, still lives for you.

As luck would have it,

Pasha Selim bought the three of us:

your Constanza, my Blonda and me.

Donna Constanza has become his special favourite.

BELMONTE:

Ha! What are you saying?

PEDRILLO:

Come, come, don’t flare up so!

As far as I know, his love is still unrequited.

BELMONTE:

PEDRILLO:

BELMONTE:

PEDRILLO:

BELMONTE:

Oh my dear, good Pedrillo, do what you can so that I may see her,

that I may speak to her!

My heart is beating with fear and joy!

PEDRILLO:

Stay close by.

The Pasha is due to return from his pleasure trip on the water.

I will introduce you to him as a clever architect.

But you must control yourself:

Constanza is with him.

BELMONTE:

PEDRILLO:

(exit) Scene 5

Nr. 4 – Arie

BELMONTE:

Konstanze! dich wiederzusehen, dich!

O wie ängstlich, o wie feurig,

Klopft mein liebevolles Herz!

Und des Wiedersehens Zähre,

Lohnt der Trennung bangen Schmerz.

Schon zittr’ ich und wanke,

Schon zag ich und schwanke,

Es hebt sich die schwellende Brust.

Ist das ihr Lispeln?

Es wird mir so bange.

War das ihr Seufzen?

Es glüht mir die Wange.

Täuscht mich die Liebe,

War es ein Traum?

PEDRILLO:

(kommt hurtig gelaufen)

Geschwind, geschwind auf die Seite

und versteckt! Der Bassa kommt.

(Belmonte versteckt sich) No. 4 – Recitative and Aria

BELMONTE

(alone)

Constanza, to see you again, you! ?

Oh how fearfully, oh how fervently

My heart is beating, full of love!

And the tears shed at seeing her again

Are recompense for the bitter pain of parting.

I tremble, I falter,

I hesitate, I shrink,

My heart swells and beats faster.

Is that her whisper?

Anxiety fills me.

Was that her sigh?

My cheeks are afire.

Did love deceive me?

Was it a dream?

Dialogue

PEDRILLO

(hurries in)

Quick, quick, step aside

and hide yourself. The Pasha is coming.

(Belmonte hides) Scene 6 Der Bassa Selim und Konstanze kommen in einem Lustschiffe

angefahren, vor welchem ein anderes Schiff mit Janitscharenmusik

voraus landet. Die Janitscharen stellen sich am Ufer in Ordnung,

stimmen folgenden Chor an und entfernen sich dann. Pasha Selim and Constanza arrive on a pleasure craft, preceded by another boat carrying a Janissary band, which lands first. The Janissaries line up, sing the following chorus and depart

Nr. 5 – CHOR

CHOR DER JANITSCHAREN:

Singt dem großen Bassa Lieder

Töne feuriger Gesang;

Und vom Ufer halle wieder

Unsrer Lieder Jubelklang.

SOLI:

Weht ihm entgegen

Kühlende Winde

Ebne dich sanfter

Wallende Flut.

Singt ihm entgegen

Fliegende Chöre,

Singt ihm der Liebe

Freuden ins Herz!

(Janitscharen ab.) No. 5 – Chorus

JANISSARIES’ CHORUS:

Sing to the mighty Pasha,

Resound, fiery song;

And let the shore reverberate

With the joyful sound of our songs!

SOLOS:

Waft towards him,

Cooling breezes,

Flow more gently,

Billowing waters!

Let your song carry towards him,

Soaring choirs,

Let your song implant

Love’s joy in his heart!

(Janissaries off) Scene 7 Selim, Constanza

SELIM:

Immer noch traurig, geliebte Konstanze? Immer in Tränen?

Sieh, dieser schöne Abend, diese Reizende Gegend,

diese bezaubernde Musik, meine zärtliche Liebe für dich.

Sag, kann nichts von allem dich endlich beruhigen, endlich dein Herz rühren?

Sieh, ich könnte befehlen, könnte grausam mit dir verfahren,

dich zwingen.

(Konstanze seufzt)

SELIM:

Aber nein, Konstanze;

dir selbst will ich dein Herz zu danken haben, dir selbst!

KONSTANZE:

Großmütiger Mann! O daß ich es könnte,

daß ich’s erwidern könnte

– aber –

SELIM:

Sag, Konstanze, sag, was hält dich zurück?

KONSTANZE:

Du wirst mich hassen.

SELIM:

Nein, ich schwöre dir’s.

Du weißt, wie sehr ich dich liebe,

wieviel Freiheit ich dir vor allen meinen Weibern gestatte;

dich wie meine einzige schätze.

KONSTANZE:

O so verzeih!

(Während des Gesanges geht der Bassa unwillig hin und her.)

Nr. 6 – Arie

KONSTANZE:

Ach ich liebte,

War so glücklich;

Kannte nicht der Liebe Schmerz.

Schwur ihm Treue,

Dem Geliebten,

Gab dahin mein ganzes Herz.

Doch wie schnell schwand meine Freude,

Trennung war mein banges Los;

Und nun schwimmt mein Aug in Tränen,

Kummer ruht in meinem Schoß.

KONSTANZE:

Ach, ich sagt es wohl, du würdest mich hassen. Aber

verzeih, verzeih dem liebekranken Mädchen! Du bist

ja so großmütig, so gut. Ich will dir dienen, deine Sklavin

sein bis ans Ende meines Lebens, nur verlange nicht ein

Herz von mir, das auf ewig versagt ist.

SELIM:

Ha, Undankbare! Was wagst du zu bitten?

KONSTANZE:

Töte mich, Selim, töte mich, nur zwinge mich nicht,

meineidig zu werden! Noch zuletzt, wie mich der Seeräuber

aus den Armen meines Geliebten riß, schwur ich aufs feierlichste –

SELIM:

Halt ein, nicht ein Wort! Reize meinen Zorn nicht noch mehr.

Bedenke, daß du in meiner Gewalt bist!

KONSTANZE:

Ich bin es, aber du wirst dich ihrer nicht bedienen, ich kenne

dein gutes, dein mitleidvolles Herz. Hätte ich’s sonst wagen

können, dir das meinige zu entdecken?

SELIM:

Wag es nicht, meine Güte zu mißbrauchen!

KONSTANZE:

Nur Aufschub gönne mir, Herr, nur Zeit, meinen Schmerz zu

vergessen!

SELIM:

Wie oft schon gewährt ich dir diese Bitte.

KONSTANZE:

Nur noch diesmal!

SELIM:

Es sei, zum letzten Male! Geh, Konstanze, geh! Besinne dich

eines Bessern, und morgen –

KONSTANZE:

(im Abgehn)

Unglückliches Mädchen! O Belmonte, Belmonte! SELIM:

Still so despondent, beloved Constanza? Still in tears?

Look, what a lovely evening, what charming surroundings,

what enchanting music, my tender love for you?

Tell me, can none of these calm you at last and move your heart?

Consider: I could command you, I could be cruel to you,

I could compel you?

(Constanza sighs)

SELIM:

But no, Constanza,

I want to have your love because you, you yourself, gave it to me?

CONSTANZA:

Most generous of men! If only I could?

but?

SELIM:

Tell me, Constanza, tell me, what holds you back?

CONSTANZA:

You will hate me.

SELIM

No, I swear it.

You know how much I love you,

how much liberty I give you, more than any other woman,

that I look upon you as the only one?

CONSTANZA:

Then forgive me.

No. 6 – Aria

CONSTANZA:

Alas, I loved,

I was so happy;

I knew nothing of love’s pain.

Promised to be true

To my beloved,

And I gave him all my heart.

But how quickly my joy deserted me,

Separation was my unhappy fate.

And now my eyes are bathed in tears,

Grief resides in my breast.

CONSTANZA:

SELIM:

CONSTANZA:

SELIM:

CONSTANZA:

SELIM:

CONSTANZA:

SELIM:

CONSTANZA:

SELIM:

CONSTANZA:

Scene 8 Selim, Pedrillo, Belmonte

SELIM:

Ihr Schmerz, ihre Tränen, ihre Standhaftigkeit

bezaubern mein Herz immer mehr,

machen mir ihre Liebe nur noch wünschenswerter.

Ha! wer wollte gegen ein solches Herz Gewalt brauchen?

Nein, Konstanze, nein,

auch Selim hat ein Herz, auch Selim kennt Liebe!

PEDRILLO:

Herr! verzeih, daß ich es wage, dich in deinen Betrachtungen zu stören!

SELIM:

Was willst du, Pedrillo?

PEDRILLO:

Dieser junge Mann,

der sich in Italien mit vielem Fleiß auf die Baukunst gelegt,

hat von deinem Reichtum gehört,

und kommt her, dir als Baumeister seine Dienste anzubieten.

BELMONTE:

Herr! könnte ich so glücklich sein,

durch meine geringen Fähigkeiten

deinen Beifall zu verdienen!

SELIM:

Hm! Du gefällst mir.

Ich will sehen, was du kannst.

(Zu Pedrillo)

Sorge für seinen Unterhalt. Morgen

werde ich dich wieder rufen lassen.

(Ab.) SELIM:

Her grief, her tears, her constancy

enchant my heart all the more,

and make her love even more desirable.

Who could use force against a heart like hers?

No, Constanza, no,

Selim has a heart as well, Selim knows love as well?

PEDRILLO:

My Lord! Forgive me for daring to intrude upon your thoughts?

SELIM:

What do you want, Pedrillo?

PEDRILLO:

This young gentleman

has heard of your wealth

and has come to offer you his services as an architect.

BELMONTE:

Could be so happy

to win your acknowledgement

besides my low abilities?

SELIM:

Let us see what you can do.

(exit) Scene 9 Belmonte, Pedrillo

PEDRILLO:

Ha! Triumph, Triumph, Herr! Der erste Schritt war getan.

BELMONTE:

Ach, laß mich zu mir selbst kommen!

Ich habe sie gesehen, hab’ das gute, treue, beste Mädchen gesehen!

O Konstanze, Konstanze!

Was könnt ich für dich tun, was für dich wagen?

PEDRILLO:

Ha! Gemach, gemach, bester Herr! Stimmen Sie den Ton

ein bißchen herab; Verstellung wird uns weit bessere Dienste

leisten. Wir sind nicht in unserm Vaterlande. Hier fragen sie

den Henker darnach, ob’s einen Kopf mehr oder weniger in

der Welt gibt. Bastonade und Strick um Hals sind hier wie

ein Morgenbrot.

BELMONTE:

Ach, Pedrillo, wenn du die Liebe kenntest!

PEDRILLO:

Hm! Als wenn’s mit unser einem gar nichts wäre. Ich habe so

gut meine zärtlichen Stunden als andere Leute. Und denken

Sie denn, daß mir’s nicht auch im Bauche grimmt, wenn ich

mein Blondchen von so einem alten Spitzbuben, wie der Osmin

ist, bewacht sehen muß?

BELMONTE:

O, wenn es möglich wäre, sie zu sprechen?

PEDRILLO:

Wir wollen sehen, was zu tun ist.

Kommen Sie nur mit mir in den Garten,

aber um alles in der Welt, vorsichtig und fein.

Denn hier ist alles Aug und Ohr.

(Sie wollen in den Palast,

Osmin kommt ihnen in der Tür entgegen, und hält sie zurück.) PEDRILLO:

Triumph, Sir! The first step has been taken.

BELMONTE:

I have seen her, I have seen the dear, faithful, best of girls!

PEDRILLO:

BELMONTE:

PEDRILLO:

BELMONTE:

If only it were possible to speak to her?

PEDRILLO:

We will have to see what can be done.

Just come into the garden with me;

but for heaven’s sake, be careful.

(They are about to enter the palace.

Osmin encounters them in the door and restrains them.) Scene 10

OSMIN:

Wohin?

PEDRILLO:

Hinein!

OSMIN:

(Zu Belmonte)

Was will das Gesicht?

Zurück mit dir, zurück!

PEDRILLO:

Ha, gemach, Meister Grobian, gemach!

Er ist in des Bassa Diensten.

OSMIN:

In des Henkers Diensten mag er sein!

Er soll nicht herein!

PEDRILLO:

Er soll aber herein!

OSMIN:

Kommt mir nur einen Schritt über die Schwelle…

BELMONTE:

Unverschämter! Hast du nicht mehr Achtung für

einen Mann meines Standes?

OSMIN:

Ei, Ihr mögt mir vom Stande sein! Fort, fort, oder

ich will euch Beine machen.

PEDRILLO:

Alter Dummkopf! Es ist ja der Baumeister, den der

Bassa angenommen hat.

OSMIN:

Meinethalben sei er Stockmeister, nur komm er mir nicht

zu nahe. Ich müßte nicht sehen, daß es so ein Kumpan deines

Gelichters ist, und daß das so eine abgeredete Karte ist, uns

zu überlisten. Der Bassa ist weich wie Butter, mit dem könnt

ihr machen was ihr wollt, aber ich habe eine feine Nase.

Gaunerei ist’s um den ganzen Kram, mit euch fremden Gesindel;

und ihr abgefeimten Betrüger habt lange ein Plänchen angelegt,

eure Pfiffe auszuführen; aber wart’ ein bißchen! Osmin schläft

nicht. Wär ich Bassa, ihr wär’t längst gespießt. Ja, schneid’t nur

Gesichter, lacht nur höhnisch in den Bart hinein!

PEDRILLO:

Ereifere dich nicht so, Alter, es hilft dir doch nichts. Sieh, soeben werden

wir hinein spazieren.

OSMIN:

Ha, das will ich sehen!

(Stellt sich vor die Tür.)

PEDRILLO:

Mach keine Umstände.

BELMONTE:

Weg, Niederträchtiger!

Nr. 7 – Terzett

OSMIN:

Marsch! Marsch! Marsch! Trollt euch fort!

Sonst soll die Bastonade

Euch gleich zu Diensten stehn.

BELMONTE – PEDRILLO:

Ei! das wär ja schade;

Mit uns so umzugehn!

OSMIN:

Kommt nur nicht näher,

sonst schlag’ ich drein.

BELMONTE, PEDRILLO:

Weg von der Türe.

Wir gehn hinein.

OSMIN:

Marsch fort! Ich schlage drein!

BELMONTE – PEDRILLO:

Platz fort! Wir gehn hinein.

(Sie stoßen ihn weg und gehn hinein.) OSMIN:

Where are you going?

PEDRILLO:

Inside.

OSMIN:

What does the fellow want?

PEDRILLO:

He is in the Pasha’s service.

OSMIN:

If he were in the hangman’s services,

he cannot enter.

PEDRILLO:

But he must enter!!

OSMIN:

Just take one step across the threshold…

BELMONTE:

OSMIN:

PEDRILLO:

OSMIN:

PEDRILLO:

OSMIN:

PEDRILLO:

Don’t be difficult.

BELMONTE:

Stand back, wretch!

No. 7 – Trio

OSMIN:

Away! Away! Away! Clear off!

Or else the bastinado

Will be straightway at your service!

BELMONTE – PEDRILLO:

My, wouldn’t it be a pity

To treat us like that!

OSMIN:

Don’t come any closer,

Or else I’ll let fly.

BELMONTE – PEDRILLO:

Stand back from the door,

We’re going in.

(They push him away from the door)

OSMIN:

Quick march! Or I’ll let fly!

BELMONTE – PEDRILLO:

Stand back, we’re going in.

(They force him aside and enter) Act 2 Top Act 1 Act 3 Scene 1 Garten am Palast des Bassa Selim; an der Seite Osmins Wohnung. A garden in Pasha Selim’s palace; Osmin’s quarters are at the side.

BLONDE:

O des Zankens, Befehlens und Murrens wird auch kein Ende!

Einmal für allemal: das steht mir nicht an! Denkst du alter Murrkopf

etwa eine türkische Sklavin vor dir zu haben, die bei deinen Befehlen

zittert? O da irrst du dich sehr! Mit europäichen Mädchen springt

man nicht so herum; denen begegnet man ganz anders.

Nr. 8 ARIE

BLONDE:

Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln,

Gefälligkeit und Scherzen,

Erobert man die Herzen

Der guten Mädchen leicht.

Doch mürrisches Befehlen,

Und Poltern, Zanken, Plagen

Macht daß in wenig Tagen

So Lieb’ als Treu’ entweicht.

OSMIN:

Ei seht doch mal, was das Mädchen vorschreiben kann!

Zärtlichkeit? Schmeicheln?

Es ist mir wie pure Zärtlichkeit!

Wer Teufel hat dir das Zeug in den Kopf gesetzt? Hier sind

wir in der Türkei, und da geht’s aus einem andern Tone. Ich

dein Herr, du meine Sklavin; ich befehle, du mußt gehorchen!

BLONDE:

Deine Sklavin? Ich deine Sklavin? Ha, ein Mädchen eine Sklavin!

Noch einmal sag mir das, noch einmal!

OSMIN:

(für sich)

Ich möchte toll werden, was das Mädchen für ein

starrköpfiges Ding ist.

(Laut)

Du hast doch wohl nicht vergessen,

daß dich der Bassa mir zur Sklavin geschenkt hat?

BLONDE:

Bassa hin, Bassa her!

Mädchen sind keine Ware zum Verschenken!

Ich bin eine Engländerin, zur Freiheit geboren;

und trotz jedem, der mich zu etwas zwingen will!

OSMIN:

(beiseite)

Gift und Dolch über das Mädchen! Beim Mahomet,

sie macht mich rasend. Und doch lieb ich die Spitzbübin, trotz ihres tollen

Kopfes!

(Laut)

Ich befehle dir, augenblicklich mich zu lieben!

BLONDE:

Hahaha! Komm mir nur ein wenig näher, ich will dir fühlbare Beweise

davon geben.

OSMIN:

Tolles Ding! Weißt du, daß du mein bist und ich dich dafür züchtigen kann?

BLONDE:

Wag’s nicht, mich anzurühren, wenn dir deine Augen lieb sind.

OSMIN:

Wie? Du unterstehst dich …

BLONDE:

Das ist was zu unterstehen! Du bist der Unverschämte, der sich zuviel Freiheit

herausnimmt. So ein altes häßliches Gesicht untersteht sich, einem Mädchen

wie ich, jung, schön, zur Freude geboren, wie einer Magd zu befehlen!

Wahrhaftig, das stünde mir an! Uns gehört das Regiment; ihr seid unsere

Sklaven und glücklich, wenn ihr Verstang genug habt, euch die Ketten zu

erleichtern.

OSMIN:

Bei meinem Bart, sie ist toll! Hier, hier in der Türkei?

BLONDE:

Türkei hin, Türkei her! Weib ist Weib, sie sei wo sie wolle! Sind eure Weiber

solche Närrinnen, sich von euch unterjochen zu lassen, desto schlimmer für sie;

in Europa verstehen sie das Ding besser. Laß mich nur einmal Fuß hier gefaßt

haben, sie sollen bald anders werden.

OSMIN:

Beim Allah, die wär imstande, uns allen die Weiber rebellisch zu machen! Aber

BLONDE:

Aufs Bitten müßt ihr euch legen, wenn ihr etwas von uns erhalten wollt; besonders

Liebhaber deines Gelichters.

OSMIN:

Freilich, wenn ich Pedrillo wär, so ein Drahtpüppchen wie er, da wär ich vermutlich

willkommen, denn euer Mienenspiel hab ich lange weg.

BLONDE:

Erraten, guter Alter, erraten! Das kannst du dir wohl einbilden, daß mir der niedliche

Pedrillo lieber ist, wie dein Blasebalggesicht. Also wenn du klug wärst –

OSMIN:

Sollt ich dir die Freiheit geben, zu tun und zu machen, was du wolltest, he?

BLONDE:

Besser würdest du immer dabei fahren: denn so wirst du sicher betrogen.

OSMIN:

Gift und Dolch! Nun reißt mir die Geduld! Den Augenblick hinein ins Haus!

Und wo du’s wagst …

BLONDE:

Mach mich nicht lachen.

OSMIN:

Ins Haus, sag ich!

BLONDE:

Nicht von der Stelle!

OSMIN:

Mach nicht, daß ich Gewalt brauche.

BLONDE:

Gewalt werd’ ich mit Gewalt vertreiben.

Meine Gebieterin

hat mich hier in den Garten bestellt;

sie ist die Geliebte des Bassa, sein Augapfel, sein< alles; und es kostet mich ein Wort, so hast du fünfzig auf die Fußsohlen. Also geh! OSMIN: (für sich) Das ist ein Satan! Ich muß nachgeben, so wahr ich ein Muselmann bin; sonst könnte ihre Drohung eintreffen. Nr. 9 - Duett OSMIN: Ich gehe, doch rate ich dir Den Schurken Pedrillo zu meiden. BLONDE: O pack dich, befiehl nicht mit mir, Du weißt ja, ich kann es nicht leiden. OSMIN: Versprich mir ... BLONDE: Was fällt dir da ein! OSMIN: Zum Henker! BLONDE: Fort, laß mich allein. OSMIN: Wahrhaftig kein Schritt von der Stelle, Bis du zu gehorchen mir schwörst. BLONDE: Nicht so viel du armer Geselle, Und wenn du der Großmogul wärst. OSMIN: O Engländer! seid ihr nicht Toren, Ihr laßt euern Weibern den Willen. Wie ist man geplagt und geschoren Wenn solch eine Zucht man erhält; BLONDE: Ein Herz, so in Freiheit geboren Läßt niemals sich sklavisch behandeln Bleibt, wenn schon die Freiheit verloren, Noch stolz auf sie, lachet der Welt! Nun troll' dich. OSMIN: So sprichst du mit mir? BLONDE: Nicht anders. OSMIN: Nun bleib ich erst hier. BLONDE: (Stößt ihn fort) Ein andermal. Jetzt mußt du gehen. OSMIN: Wer hat solche Frechheit gesehen! BLONDE: (Stellt sich, als wollte sie ihm die Augen auskratzen) Es ist um die Augen geschehen Wofern du noch länger verweilst. OSMIN: (Furchtsam zurückweichend) Nur ruhig, ich will ja gern gehen, Bevor du gar Schläge erteilst. (Geht ab.) BLONDE: No. 8 - Aria BLONDA: With tenderness and pretty words, Kindness and pleasantries, It is easy to conquer Good girls' hearts. But surly commands, Banging about, nagging, tormenting, Will result, in a few days, In love and fidelity departing. Dialogue OSMIN: Tenderness! Pretty words! BLONDE: OSMIN: I hope you have not forgotten that die Pasha has given you to me as my slave? BLONDA Never you mind about the Pasha! Girls are not goods that can be given away as presents. I am an Englishwoman, born to be free, and defy anyone who would attempt to coerce me! OSMIN: BLONDE: OSMIN: BLONDE: OSMIN: BLONDE: OSMIN BLONDE: OSMIN: BLONDE: OSMIN: BLONDE: OSMIN: BLONDE: OSMIN: Poison and daggers! My patience is at an end! Go into the house this instant! BLONDE: OSMIN: BLONDA: I'm not budging an inch. OSMIN: Don't make me use force! BLONDA: I shall meet force with force. My mistress is the Pasha's favourite. It only needs one word from me and you have fifty of the best on the soles of your feet. Be off! OSMIN: (aside) She is a devil. No. 9 - Duet OSMIN: I'm going, but let me advise you To keep away from that rascal Pedrillo. BLONDA: Be off, don't order me about, You know that I can't abide it. OSMIN: Promise me ... BLONDA: How dare you? OSMIN: Hang it all! BLONDA: Away, leave me alone! OSMIN: Indeed, I won't budge an inch Until you swear to obey me. BLONDA: Not a bit, you poor fool, Even if you were the Great Mogul in person. (Together, but each to him/herself) OSMIN: O Englishmen, what fools you are To let your women have their own way! What a bother and nuisance it is To be landed with such a creature. BLONDA: A heart born to freedom Will never submit to slavery; Even if liberty is lost It is still proud to be free and laughs at the world! Now be off! OSMIN: How dare you address me like that? BLONDA: Just like that. OSMIN: I'll stay, all the more. BLONDA: (pushes him away) Some other time! Now you must go. OSMIN: Was there ever such impudence! (together) BLONDA: (pretending to scratch his eyes out) Your eyes are in peril If you stay here any longer. OSMIN: (retreating nervously) Keep quiet, I'm going, I going, Before you start using your fists. (exit) Scene 2 BLONDE: Wie traurig das gute Mädchen daher kommt! Freilich tut's weh, den Geliebten zu verlieren und Sklavin zu sein. Es geht mir wohl auch nicht viel besser; aber ich habe doch noch das Vergnügen, meinen Pedrillo manchmal zu sehen, ob's gleich auch mager und verstohlen genug geschehen muß; doch wer kann wider den Strom schwimmen! Nr. 10 - Rezitativ und Arie KONSTANZE: (ohne Blonde zu bemerken) Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele Seit dem Tag da uns das Schicksal trannte O Belmont! hin sind die Freuden, Die ich sonst an deiner Seite kannte; Banger Sehnsuchts Leiden Wohnen nun dafür in der beklemmten Brust. Traurigkeit ward mir zum Lose, Weil ich dir entrissen bin. Gleich der wurmzernagten Rose, Gleich dem Gras im Wintermoose, Welkt mein banges Leben hin. Selbst der Luft darf ich nicht sagen Meiner Seele bittern Schmerz, Denn unwillig ihn zu tragen, Haucht sie alle meine Klagen Wieder in mein armes Herz. BLONDE: Ach mein bestes Fräulein! Noch immer so traurig? KONSTANZE: Kannst du fragen, die du meinen Kummer weißt? Wieder ein Abend, und noch keine Nachricht, noch keine Hoffnung! Und morgen - ach Gott, ich darf nicht daran denken! BLONDE: Heitern Sie sich wenigstens ein bißchen auf. Sehn Sie, wie schön der Abend ist, wie blühend uns alles entgegenlacht, wie freudig uns die Vögel zu ihrem Gesang einladen! Verbannen Sie die Grillen, und fassen Sie Mut! KONSTANZE: Wie glücklich bist du, Mädchen, bei deinem Schicksal so gelassen zu sein! O daß ich es auch könnte! BLONDE: Das steht nur bei Ihnen, hoffen Sie - KONSTANZE: Wo nicht der mindeste Schein von Hoffnung mehr zu erblicken ist? BLONDE: Hören Sie nur: ich verzage mein Lebentag nicht, es mag auch eine Sache noch so schlimm aussehen. Denn wer sich immer das Schlimmste vorstellt, ist auch wahrhaftig am schlimmsten dran. KONSTANZE: Und wer sich immer mit Hoffnung schmeichelt und zuletzt betrogen sieht, hat alsdann nichts mehr übrig als die Verzweiflung. BLONDE: Jedes nach seiner Weise. Ich glaube bei der meinigen am besten zu fahren. Wie bald kann Ihr Belmonte mit Lösegeld erscheinen oder uns listiger Weise entführen? Wären wir die ersten Frauenzimmer, die den türkischen Vielfraßen entkämen? Dort seh ich den Bassa. KONSTANZE: Laß uns ihm aus den Augen gehn. BLONDE: Zu spät. Er hat Sie schon gesehen. Ich darf aber getrost aus dem Wege trollen, er schaffte mich ohnehin fort. (Im Weggehen.) Courage, wir kommen gewiß noch in unsre Heimat! BLONDA: How sadly my dear lady approaches! Of course it is painful to lose one's beloved and be a slave. No. 10 - Recitative and Aria CONSTANZA: (without observing Blonda's presence) Oh, what changes have been wrought in my heart Since that day when fate parted us! Oh Belmonte! The joys have departed Which I knew when by your side; The pains of anxious longing Now inhabit my oppressed heart! Unhappiness has become my lot Because I have been torn from you. Like the rose, eaten by worms, Like the grass that withers in winter My wretched life is fading away. Not even to the air may I confide The bitter anguish of my soul, Because, unwilling to endure it, The very air blows all my laments Back into my afflicted heart. Dialogue BLONDA: Oh, my dear lady! Still so despondent? Scene 3 SELIM: Nun Konstanze, denkst du meinem Begehren nach? Der Tag ist bald verstrichen, morgen mußt du mich lieben, oder ... KONSTANZE: Muß? Welch albernes Begehren! Als ob man die Liebe anbefehlen könnte wie eine Tracht Schläge! Aber freilich, wie ihr Türken zu Werke geht, läßt sich's auch allenfalls befehlen. Aber ihr seid wirklich zu beklagen. Ihr kerkert die Gegenstände eurer Begierden ein und seid zufrieden, eure Lüste zu büßen. SELIM: Und glaubst du etwa, unsere Weiber wären weniger glücklich als in euren Ländern? KONSTANZE: Die nichts besseres kennen! SELIM: Auf diese Art wäre wohl keine Hoffnung, daß du je anders denken wirst. KONSTANZE: Herr! Ich muß dir frei gestehen, denn was soll ich dich länger hinhalten, mich mit leerer Hoffnung schmeicheln, daß du dich durch mein Bitten erweichen ließest, ich werde stets so denken wie jetzt: dich verehren, aber - lieben? Nie. SELIM: Und du zitterst nicht vor der Gewalt, die ich über dich habe? KONSTANZE: Nicht im geringsten. Sterben ist alles, was ich zu erwarten habe, und je eher dies geschieht, je lieber wird es mir sein. SELIM: Elende! Nein! nicht sterben, aber Martern von aller Arten? KONSTANZE: Auch die will ich ertragen; du erschreckst mich nicht; ich erwarte alles. Nr. 11 - Arie KONSTANZE: Martern aller Arten Mögen meiner warten. Ich verlache Qual und Pein. Nichts soll mich erschüttern, Nur dann würd' ich zittern, Wenn ich untreu könnte sein. Laß dich bewegen, verschone mich; Des Himmels Segen belohne dich! Doch du bist entschlossen. Willig unverdrossen Wähl' ich jede Pein und Not. Ordne nur, gebiete, Lärme, tobe, wüte, Zuletzt befreit mich doch der Tod! (Geht ab.) SELIM: Well, Constanza, are you considering my request? The day is almost over, and tomorrow you must love me or ... CONSTANZA: Must? SELIM: KONSTANZE: SELIM: KONSTANZE: As though it were possible to command love! I will always think as I do now: I will honour you, but – love you? Never. SELIM: And do you not tremble before the power that I have over you? CONSTANZA: Not in the least. All I have to look forward to is death. SELIM: Wretch! No, not death, but tortures of every kind? CONSTANZA: I will endure them too; you cannot frighten me, I am ready for anything. No. 11 - Aria CONSTANZA: Tortures of every kind May await me, I scorn agony and pain. Nothing will shake me, Only one thing might make me tremble: If I were to be unfaithful. I implore you, Spare me! The blessings of heaven Shall be your reward. But you are determined. Willingly, unflinchingly I choose every pain and grief. Well then, command, coerce me, Roar, fulminate, rage, Death will liberate me in the end. (exit) Scene 4 SELIM: Ist das ein Traum? Wo hat sie auf einmal den Mut her, sich so gegen mich zu betragen? Hat sie vielleicht Hoffnung, mir zu entkommen? Ha, das will ich verwehren! (Will fort.) Doch das ist's nicht, dann würde sie sich eher verstellen, mich einzuschläfern versuchen ... Ja! es ist Verzweiflung! Mit Härte richt' ich nicht aus, mit Bitten auch nicht, also, was Drohen und Bitten nicht vermögen, soll die List zuwege bringen. (Ab.) SELIM: Is it a dream? Where has she suddenly found courage to defy me like this? Is she hoping to escape me? Ha! That must be prevented. But that cannot be the reason, then she would dissemble, would seek to lull me ... Yes! It is desperation! I achieve nothing by being firm ... nor by entreating her ... well then, what threats and entreaties have not been able to do shall be achieved by cunning. (exit) Scene 5 BLONDE Kein Bassa, keine Konstanze mehr da? Sind sie miteinander eins worden? Schwerlich, das gute Kind hängt zu sehr an ihrem Belmonte! Ich bedaure sie von Grund meines Herzens. Sie ist zu empfindsam für ihre Lage. Freilich, hätt ich meinen Pedrillo nicht an der Seite, wer weiß, wie mir's ginge! Doch würd ich nicht so zärteln wie sie. Die Männer verdienen's wahrlich nicht, daß man ihrenthalben sich zu Tode grämt. Vielleicht würd ich muselmännisch denken. BLONDA: No Pasha, no Constanza any longer? Have they come to an agreement? Scene 6 PEDRILLO: Bst, bst! Blondchen! Ist der Weg rein? BLONDE: Komm nur, komm! Der Bassa ist wieder zurück. Und meinem Alten habe ich eben den Kopf ein bißchen gewaschen. Was hast du denn? PEDRILLO: O, Neuigkeiten, die dich entzücken werden. BLONDE: Nun? Hurtig heraus damit! PEDRILLO: Erst, liebes Herzens-Blondchen, laß dir vor allen Dingen einen recht herzlichen Kuß geben; du weißt ja, wie gestohlnes Gut schmeckt. BLONDE: Pfui, pfui! Wenn das deine Neuigkeiten alle sind ... PEDRILLO: Närrchen, mach darum keinen Lärm, der alte spitzbübische Osmin lauert uns sicher auf den Dienst. BLONDE: Nun? Und die Neuigkeiten? PEDRILLO: Sind, daß das Ende unserer Sklaverei vor der Tür ist. (Er sieht sorgfältig um.) Belmonte, Konstanzes Geliebter, ist angekommen, und ich hab' ihn unter dem Namen eines Baumeisters hier im Palast eingeführt. BLONDE: Ah, was sagst du? Belmonte da? PEDRILLO: Mit Leib und Seele! BLONDE: Ha, das muß Konstanze wissen! (Will fort.) PEDRILLO: Hör nur, Blondchen, hör nur erst: Er hat ein Schiff hier in der Nähe in Bereitschaft, und wir haben beschlossen, euch diese Nacht zu entführen. BLONDE: O allerliebst, allerliebst! Herzens-Pedrillo, das verdient einen Kuß! Geschwind, geschwind zu Konstanze! (Will fort.) PEDRILLO: Halt nur, halt, und laß erst mit dir reden. Um Mitternacht kommt Belmonte mit einer Leiter zu Konstanzes Fenster, und ich zu dem deinigen, und dann geht's heidi davon! BLONDE: O vortrefflich! Aber Osmin? PEDRILLO: Hier ist ein Schlaftrunk für den alten Schlaukopf, den misch ihm fein manierlich ins Getränke, verstehst du? Ich habe dort auch schon ein Fläschchen angefüllt. Geht's hier nicht, wird's dort wohl gehen. BLONDE: Sorg nicht für mich! Aber kann Konstanze ihren Geliebten nicht sprechen? PEDRILLO: Sobald es vollends finster ist, kommt er hier in den Garten. Nun geh' und bereite Konstanzen vor; ich will hier Belmonten erwarten. Leb wohl, Herzchen, leb wohl! BLONDE: Leb wohl, guter Pedrillo! Ach, was werd ich für Freude anrichten! Nr. 12 - Arie BLONDE: Welche Wonne, welche Lust Herrscht nunmehr in meiner Brust! Ohne Aufschub will ich springen Und ihr gleich die Nachricht bringen Und mit Lachen und mit Scherzen Ihrem schwachen feigen Herzen Freud und Jubel prophezeihn. (Geht fort.) PEDRILLO: Pst, pst! Blonda! Is the coast clear? BLONDA: What have you got? PEDRILLO: News which will delight you. BLONDA: Well? Quickly, out with it! PEDRILLO: BLONDA: PEDRILLO: BLONDA: PEDRILLO: Belmonte has arrived, and I have introduced him into the palace under the guise of an architect. BLONDA: PEDRILLO: BLONDA: PEDRILLO: He has a ship close by and we have decided to carry you off this very night. BLONDA: PEDRILLO: BLONDA: How splendid? But Osmin? PEDRILLO: Here is a sleeping draught for the old slyboots; I'll put it in his drink. BLONDA: PEDRILLO: Now go and prepare Constanza, I will wait here for Belmonte. BLONDA: Oh, what happiness I shall bring her! No. 12 - Aria BLONDA: What bliss, what delight Holds sway within my heart! I must hasten without delay To bring her the news straight away And with laughter and pleasantries I will prophesy to her weak, timid heart Happiness and rejoicing. (exit) Scene 7 PEDRILLO: Ah, daß es schon vorbei wäre! daß wir schon auf offner See wären, unsre Mädels im Arm, und dies verwünschte Land im Rücken hätten! Doch sei's gewagt; entweder jetzt oder niemals. Wer zagt, verliert! Nr. 13 - Arie PEDRILLO: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite! Nur ein feiger Tropf verzagt. Sollt' ich zittern? Sollt' ich zagen? Nicht mein Leben mutig wagen? Nein, ach nein es sei gewagt! Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite! Nur ein feiger Tropf verzagt. PEDRILLO: Oh, if only it were over and done with! If only we were already on the high seas, our girls in our arms and this accursed country behind us! But I must risk it; it's now or never. He who hesitates ist lost. No. 13 - Aria PEDRILLO: Now to battle! Now to arms! Only cowards are afraid. Should I tremble? Should I quake? Rather than valiantly Risking my life? No, oh no, I'll take the risk! Now to battle! Now to arms! Only cowards are afraid. Scene 8 OSMIN: Ha! Geht's hier so lustig zu? Es muß dir verteufelt wohl gehen. PEDRILLO Ei, wer wird so ein Kopfhänger sein; es kommt beim Henker da nichts bei heraus! Das haben die Pedrillos von jeher in ihrer Familie gehabt. Fröhlichkeit und Wein versüßt die härteste Sklaverei. Freilich könnt ihr armen Schlucker das nicht begreifen, daß es so ein herrlich Ding um ein Gläschen guten alten Lustigmacher ist. Wahrhaftig, da hat euer Vater Mahomet einen verzweifelten Bock geschossen, daß er euch den Wein verboten hat. Wenn das verwünschte Gesetz nicht wäre, du müßtest ein Gläschen mit mir trinken, du möchtest wollen oder nicht. (Für sich) Vielleicht beißt er an: er trinkt ihn gar zu gern. OSMIN: Wein mit dir? Ja Gift - PEDRILLO: Immer Gift und Dolch, und Dolch und Gift! Laß doch den alten Groll einmal fahren und sei vernünftig. Sieh einmal, ein Paar flaschen Zypernwein! - Ah - (Er zeigt ihm zwei Flaschen, wovon die eine größer als die andere ist.) Die sollen mir vortrefflich schmecken! OSMIN: (für sich) Wenn ich trauen dürfte? PEDRILLO: Das ist ein Wein, das ist ein Wein! (Er setzt sich nach türkischer Art auf die Erde und trinkt aus der kleinen Flasche.) OSMIN: Kost einmal die große Flasche auch. PEDRILLO: Denkst wohl gar, ich habe Gift hineingetan? Ha, laß dir keine grauen Haare wachsen! Es verlohnte sich der Mühe, daß ich deinetwegen zum Teufel führe. Da sieh, ob ich trinke. (Er trinkt aus der großen Flasche ein wenig.) Nun, hast du noch Bedenken? Traust mir noch nicht? Pfui, Osmin, sollst dich schämen! Da nimm! (Er gibt ihm die große Flasche) Oder willst du die kleine? OSMIN: Nein, laß nur, laß nur! Aber wenn du mich verrätst - (Sieht sich sorgfältig um.) PEDRILLO: Als wenn wir einander nicht weiter brauchten. Immer frisch! Mahomet liegt längst auf'm Ohr und hat nötiger zu tun, als sich um deine Flasche Wein zu bekümmern. Nr. 14 - Duett PEDRILLO: Vivat Bacchus! Bacchus lebe! Bacchus war ein braver Mann! OSMIN: Ob ich's wage? Ob ich's trinke? Ob's wohl Allah sehen kann? PEDRILLO: Was hilft das Zaudern? Hinunter, hinunter! Nicht lange nicht lange gefragt! OSMIN: Nun wär's geschehen, Nun wär's hinunter; Das heiß ich, das heiß ich gewagt! PEDRILLO - OSMIN: Es leben die Mädchen, Die Blonden, die Braunen, Sie leben hoch! PEDRILLO: Das schmeckt trefflich! OSMIN: Das schmeckt herrlich! PEDRILLO - OSMIN: Ah! Das heiß' ich Göttertrank! Vivat Bacchus! Bacchus lebe! Der den Wein erfand! PEDRILLO: Wahrhaftig, daß muß ich gestehen, es geht doch nichts über den Wein! Wein ist mir lieber, als Geld und Mädchen. Bin ich verdrießlich, mürrisch, launisch: hurtig nehm ich meine Zuflucht zur Flasche, und kaum seh ich den ersten Boden: weg ist all mein Verdruß! Meine Flasche macht mir kein schiefes Gesicht, wie mein Mädchen, wenn ihr der Kopf nicht auf dem rechten Fleck steht. Und schwatzt mir von Süßigkeiten der Liebe und des Ehestandes, was Ihr wollt: Wein auf der Zunge geht über alles! OSMIN (fängt bereits an, die Wirkung des Weins und des Schlaftrunks zu spüren, und wird bis zum Ende des Auftritts immer schläfriger und träger, doch darf's der Schauspieler nicht übertreiben und muß nur immer halb träumend und schlaftrunken bleiben). Das ist wahr - Wein - Wein - ist ein schönes Getränk; und unser großer - Prophet mag mir's nicht übel nehmen ... Gift und Dolch, es ist doch eine hübsche Sache um den Wein! - Nicht - Bruder Pedrillo? PEDRILLO: Richtig, Bruder Osmin, richtig! OSMIN: Man wird gleich so - munter (Er nickt zuweilen.) - so vergnügt - so aufgeräumt. - Hast du nichts mehr, Bruder? (Er langt auf eine lächerliche Art nach einer zweiten Flasche, die Pedrillo ihm reicht.) PEDRILLO: Hör du, Alter, trink mir nicht zu viel, es kommt einem in den Kopf. OSMIN: Trag doch keine - Sorge, ich bin so - so - nüchtern wie möglich. - Aber das ist wahr, - (Er fängt an, auf der Erde hin und her zu wanken.) es schmeckt - vortrefflich! PEDRILLO: (für sich) Es wirkt, Alter, es wirkt! OSMIN: Aber verraten mußt du mich nicht - Brüderchen - verraten - denn - wenn's Mahomet nein, nein - der Bassa wüßte - denn siehst du - liebes Blondchen - ja oder nein! PEDRILLO: (für sich) Nun wird's Zeit, ihn fortzuschaffen! (Laut) Nun komm, Alter, komm, wir wollen schlafen gehn! (Er hebt ihn auf.) OSMIN: Schlafen? Schämst du dich nicht? Gift und Dolch! Wer wird denn so schläfrig sein - es ist ja kaum Morgen - PEDRILLO: Ho, ho, die Sonne ist schon hinunter! Komm, komm, daß uns der Bassa nicht überrascht! OSMIN: (im Abführen) Ja, ja - eine Flasche - guter - Bassa - geht über - alles! Gute Nacht - Brüderchen - gute Nacht. (Pedrillo führt ihn hinein, kommt aber gleich wieder zurück.) OSMIN: Ha! Someone is having a great time here! You seem to be full of beans. PEDRILLO: A cheerful disposition and wine sweeten the worst slavery. Truly, your father Mohammed made a terrible blunder when he forbade you to drink wine. If it weren't for that confounded law, you'd have to join me in a glass, whether you wanted to or not. OSMIN: Join you in a glass of wine? Poison? PEDRILLO: Always poison and daggers, daggers and poison! Do let the old enmity be, just for once, and have some sense. Look here, a brace of bottles of Cyprus wine? OSMIN: PEDRILLO: OSMIN: PEDRILLO: OSMIN: But if you give me away? PEDRILLO: Mohammed has been asleep for ages, and he has got better things to do than to worry about your bottle of wine. No. 14 - Duet PEDRILLO: Vivat Bacchus, Long live Bacchus, Bacchus was a fine fellow. OSMIN: Shall I chance it? Shall I drink it? Can Allah see me? PEDRILLO: What's the use of wavering? Down with it, down with it! Don't delay any longer! OSMIN: (drinks) Now the deed is done, Now I have downed it; I do declare, that's brave! TOGETHER: Three cheers for the girls, The blondes, the brunettes, Three cheers! PEDRILLO: It tastes lovely! OSMIN: It tastes heavenly! TOGETHER: That's what I call a drink for the Gods! Vivat Bacchus, Long live Bacchus, Bacchus who discovered wine! Dialogue PEDRILLO: Truly, there is nothing better than wine! OSMIN: That's true - wine - wine - is a lovely drink; and our great prophet, I hope he won't mind ... Poison and daggers! PEDRILLO: OSMIN: PEDRILLO: OSMIN: PEDRILLO: OSMIN: PEDRILLO: (aside) It is time to be rid of him! (aloud) Come, old chap, let's go to sleep. (takes him up) OSMIN: Sleep? PEDRILLO: Come along, lest the Pasha should surprise us! OSMIN: (leaving) Yes, yes - a bottle - of fine - Pasha - is better - than - anything in the world! Good night ? brother ? good night.? (Pedrillo leads him away and returns immediately.) Scene 9 Pedrillo, later Belmonte, Constanza, Blonda PEDRILLO: (macht's Osmin nach) Gute Nacht - Brüderchen - gute Nacht! Hahahaha, alter Eisenfresser, erwischt man dich so? Gift und Dolch! Du hast deine Ladung! Nur fürcht ich, ist's noch zu zeitig am Tage; bis Mitternacht sind noch drei Stunden, und da könnt er leicht wieder ausgeschlafen haben. - Ach kommen Sie, kommen Sie, liebster Herr! Unser Argus ist blind, ich hab ihn tüchtig zugedeckt. BELMONTE: O daß wir glücklich wären! Aber sag: ist Konstanze noch nicht hier? PEDRILLO: Eben kommt sie da den Gang herauf. Reden Sie alles mit ihr ab, aber fassen Sie sich kurz, denn der Verräter schläft nicht immer. (Während der Unterredung des Belmonte mit Konstanze unterhält sich Pedrillo mit Blonde, der er durch Pantomime den ganzen Auftritt mit dem Osmin vormacht und jenem nachahmt; zuletzt unterrichtet er sie ebenfalls, daß er um Mitternacht mit einer Leiter unter ihr Fenster kommen wolle, um sie zu entführen.) KONSTANZE: O mein Belmonte! BELMONTE: O Konstanze! KONSTANZE: Ist's möglich? Nach so viel Tagen der Angst, nach so viel ausgestandenen Leiden, dich wieder in meinen Armen. BELMONTE: O dieser Augenblick versüßt allen Kummer, macht mich all meinen Schmerz vergessen. KONSTANZE: Hier will ich an deinem Busen liegen und weinen! Ach, jetzt fühl ich's, die Freude hat auch ihre Tränen! Nr. 15 Arie BELMONTE: Wenn der Freude Tränen fließen Lächelt Liebe dem Geliebten hold; Von den Wangen sie zu küssen Ist der Liebe schönster größter Sold. Ach Konstanze! dich zu sehen Dich voll Wonne, voll Entzücken An mein treues Herz zu drücken, Lohnt fürwahr nicht Krösus Pracht. Daß wir uns niemals wiederfinden! So därfen wir nicht erst empfinden Welchen Schmerz die Trennung macht. Nr. 16 Quartett KONSTANZE: Ach Belmonte! ach, mein Leben! BELMONTE: Ach, Konstanze! ach, mein Leben! KONSTANZE: Ist es möglich? Welch Entzücken! Dich an meine Brust zu drücken Nach so vieler Tage Leid. BELMONTE: Welche Wonne dich zu finden! Nun muß aller Kummer schwinden! O wie ist mein Herz erfreut. KONSTANZE: Sieh, die Freudentränen fließen. BELMONTE: Holde! laß hinweg sie küssen! KONSTANZE: Daß es doch die letzte sei. BELMONTE: Ja, noch heute wirst du frei. PEDRILLO: Also Blondchen, hast's verstanden? Alles ist zur Flucht vorhanden Um Schlag Zwölfe sind wir da. BLONDE: Unbesorgt, es wird nichts fehlen Die Minute werd' ich zählen Wär der Augenblick schon da. BELMONTE - KONSTANZE - PEDRILLO - BLONDE: Endlich scheint die Hoffnungssonne Hell durchs trübe Firmament. Voll Entzücken, Freud und Wonne, Sehn wir unsrer Leiden End'. BELMONTE: Doch ach, bei aller Lust Empfindet meine Brust Noch manch geheime Sorgen! KONSTANZE: Was ist es Liebster, sprich, Geschwind erkläre dich, O halt mir nichts verborgen. BELMONTE: Man sagt: ... man sagt: ... du seiest - KONSTANZE: Nun weiter? PEDRILLO: Doch Blondchen, ach! die Leiter! Bist du wohl soviel wert? BLONDE: Hans Narr! schnappt's bei dir über? Ei hättest du nur lieber Die Frage umgekehrt. PEDRILLO: Doch Herr Osmin - BLONDE: Laß hören - KONSTANZE: Willst du dich nicht erklären? BELMONTE: Ich will. Doch zürne nicht, Wenn ich nach dem Gerücht So ich gehört, es wage Dich zitternd, bebend frage, Ob du den Bassa liebst? PEDRILLO: Hat nicht Osmin etwan, Wie man fast glauben kann Sein Recht als Herr probieret Und bei dir exerzieret? Dann wär's ein schlechter Kauf! KONSTANZE: O! wie du mich betrübst! (Sie weint.) BLONDE: Da nimm die Antwort drauf. (Gibt dem Pedrillo eine Ohrfeige) PEDRILLO: Nun bin ich aufgeklärt! BELMONTE: Konstanze! ach vergib! BLONDE: Du bist mich gar nicht wert. KONSTANZE: Ob ich dir treu verblieb! BLONDE: (zu Konstanze) Der Schlingel frägt sich an, Ob ich ihm treu geblieben? KONSTANZE: (zu Blonde) Dem Belmont sagte man, Ich soll den Bassa lieben! PEDRILLO: Daß Blonde ehrlich sei, Schwör' ich bei allen Teufeln. BELMONTE: (zu Pedrillo) Konstanze ist mir treu, Daran ist nicht zu zweifeln. KONSTANZE - BLONDE: Wenn unsrer Ehre wegen Die Männer Argwohn hegen Verdächtig auf uns sehn, Das ist nicht auszustehn. BELMONTE - PEDRILLO: Sobald sich Weiber kränken Daß wir sie untreu denken Dann sind sie wahrhaft treu Von allem Vorwurf frei. PEDRILLO: Liebstes Blondchen ach! verzeihe Sieh, ich bau' auf deine Treue, Mehr jetzt als auf meinen Kopf. BLONDE: Nein, das kann ich dir nicht schenken Mich mit so was zu verdenken Mit dem alten dummen Tropf! BELMONTE: Ach Konstanze! ach mein Leben, Könntest du mir doch vergeben Daß ich diese Frage tat. KONSTANZE: Belmont! wie? du konntest glauben Daß man dir dies Herz könnt' rauben? Das nur dir geschlagen hat. BELMONTE - PEDRILLO: Ach verzeihe! Ich bereue! KONSTANZE - BLONDE: Ich verzeihe deiner Reue. BELMONTE - KONSTANZE - PEDRILLO - BLONDE: Wohl, es sei nun abgetan! Es lebe die Liebe! Nur sie sei uns teuer Nichts fache das Feuer Der Eifersucht an. BELMONTE: Has Constanza not yet arrived? PEDRILLO: Here she is. CONSTANZA: Belmonte! BELMONTE: Constanza! (they embrace) CONSTANZA: Happiness brings tears as well! No. 15 - Aria BELMONTE: When tears of joy flow freely, Love kindly smiles upon the lover; To kiss them from her cheeks Is love's highest reward. Oh, Constanza! To behold you! Blissfully and full of delight To hold you close to my faithful heart, Croesus' treasure could not equal it. Were we never to be reunited, Better that we were never to know The bitter pangs of separation. (Dialogue) BELMONTE: I have a ship in readiness nearby; at midnight I will come to your window. Love will be our companion. No. 16 - Quartet CONSTANZA: Ah, Belmonte, my beloved! BELMONTE: Ah, Constanza, my beloved! CONSTANZA: Can it be? What rapture! To hold you close to my heart After so many days of unhappiness! BELMONTE: What bliss to find you! Now all gnef must vanish! Oh how my heart rejoices! CONSTANZA: See how my tears of joy flow freely. BELMONTE: Angel! Let me kiss them from your cheek. CONSTANZA: Let them be the last ones. BELMONTE: Indeed, you shall be free this very day. PEDRLLLO: Now, Blonda, have you understood? Everything is prepared for flight. We will be here on the stroke of midnight. BLONDA: Don't worry, all will be ready, I shall count the minutes; If only the moment were here already! ALL FOUR TOGETHER: At last the sun of hope Illuminates the gloomy skies. Full of rapture, joy and bliss We can see the end of our suffering. BELMONTE: Yet, in spite of my happiness My heart within my breast Is full of secret care. CONSTANZA: What is it, dearest? Tell me, Quickly, explain yourself. Conceal nothing from me! BELMONTE: They say ? they say ? that you ... (regards Constanza silently and anxiously) CONSTANZA: Go on! (regards Belmonte silently and anxiously) PEDRLLLO: (indicating that he risks being hanged) But Blonda, oh that ladder! Are you really worth it? BLONDA: You fool, have you gone mad? It might be better If you had turned the question round! PEDRLLLO: But Master Osmin?? BLONDA: Let's hear it! CONSTANZA: Will you not explain yourself? BELMONTE: They say?? PEDRLLLO: But Master Osmin?? BELMONTE: That you?? PEDRLLLO: But Master Osmin?? BLONDA: Let's hear it! CONSTANZA: Go on?? Will you not explain yourself? BELMONTE: I will. But do not be angry If, having heard a rumour, I should dare to ask you In fear and trembling Whether you love the Pasha? PEDRLLLO: (to Blonda) Has Master Osmin never, As one might well believe, Exercised his lordly rights Upon you as your owner? That would a poor bargain! CONSTANZA: (to Belmonte) Oh, how you grieve me! (She weeps) BLONDA: (to Pedrillo) Here's my reply to you! (slaps Pedrillo's face) PEDRLLLO: (rubbing his cheek) Now I am in the picture. BELMONTE: (on his knees) Constanza, oh forgive me! BLONDA: (angrily walking away from Pedrillo) You don't deserve me at all! CONSTANZA: (sighing as she turns away from Belmonte) Have I remained faithful to you? BLONDA: (to Constanza) The rogue has dared to ask Whether I have remained true to him! CONSTANZA: (to Blonda) And Belmont has been told That I love the Pasha! PEDRLLLO: (rubbing his cheek) I'd take my dying oath On Blonda's fidelity! BELMONTE: (to Pedrillo) Constanza is true to me, There can be no doubt about it. CONSTANZA - BLONDA: When men become suspicious And have no faith in our honour, And look upon us with mistrust, It is not to be borne. BELMONTE - PEDRLLLO: When women are aggrieved Because we think them fickle, Then they are really true And free from all reproaches. PEDRLLLO: Dearest Blonda do forgive me! Look, I put more faith in your fidelity Than upon m own head! BLONDA: No, you can't get away with it. Suspecting me of doing that With that foolish old buffer! BELMONTE: Oh, Constanza, my beloved! Can you ever forgive me For having asked such a question? CONSTANZA: Belmonte! How could you believe That anyone could steal this heart Which beats for you alone? BELMONTE - PEDRLLLO: Oh, forgive me! PEDRILLO - BELMONTE: I am repentant! CONSTANZA - BLONDA: I forgive Your remorse. ALL FOUR: Well, let this be the end of the matter! Long live love Let us value nothing else! Let nothing kindle The fire of jealousy. (all off) Act 3 Top Act 2 Scene 1 Vor dem Palast des Bassa Selim; auf einer Seite der Palast des Bassa, gegenüber die Wohnung des Osmin, hinten Aussicht aufs Meer. Es ist Mitternacht. Pedrillo, Klaas PEDRILLO: Hier lieber Klaas, hier leg sie indes nur nieder und hole die zweite vom Schiff. Aber nur hübsch leise, daß nicht viel Lärm gemacht wird, es geht hier auf Tod und Leben. KLAAS: Laß mich nur machen, ich versteh das Ding auch ein bißchen; wenn wir sie nur erst an Bord haben. PEDRILLO: Ach lieber Klaas, wenn wir mit unsrer Beute glücklich nach Spanien kommen, ich glaube, Don Belmonte läßt dich in Gold einfassen. KLAAS: Das möchte wohl ein bißchen zu warm aufs Fell gehn; doch das wird sich schon geben. Ich hole die Leiter. (Geht ab.) PEDRILLO: Ach, wenn ich sagen sollte, daß mir's Herz nicht klopfte, so sagt ich eine schreckliche Lüge. Die verzweifelten Türken verstehn nicht den mindesten Spaß; und ob der Bassa gleich ein Renegat ist, so ist er, wenn's aufs Kopfab ankommt, doch ein völliger Türke. (Klaas bringt die zweite Leiter.) So, guter Klaas, und nun lichte die Anker und spanne alle Segel auf, denn eh eine halbe Stunde vergeht, hast du deine völlige Ladung. KLAAS: Bring sie nur hurtig, und dann laß mich sorgen. (Geht ab.) Scene 2 Contains only dialogue and are often omitted. PEDRILLO: Ach, ich muß Atem holen! - Es zieht mir's Herz so eng zusammen, als wenn ich's größte Schelmstück vorhätte! - Ach, wo mein Herr auch bleibt! BELMONTE: (ruft leise) Pedrillo! Pedrillo! PEDRILLO: Wie gerufen! BELMONTE: Ist alles fertig gemacht? PEDRILLO: Alles! Jetzt will ich ein wenig um den Palast herum spionieren, wie's aussieht. Singen Sie indessen eins. Ich habe das so alle Abende getan; und wenn Sie da auch jemand gewahr wird, oder Ihnen begegnet, denn alle Stunden macht hier eine Janitscharenwache die Runde, so hat's nichts zu bedeuten, sie sind das von mir schon gewohnt; es ist fast besser, als wenn man Sie so still hier fände. BELMONTE: Laß mich nur machen, und komm bald wieder. (Pedrillo geht ab.) Scene 3 Belmonte alone BELMONTE: O Konstanze, Konstanze, wie schlägt mir das Herz! Je näher der Augenblick kommt, desto ängstlicher zagt meine Seele. Ich fürchte und wünsche, bebe und hoffe. O Liebe, sei du meine Leiterin! Nr. 17 Arie BELMONTE: Ich baue ganz auf deine Stärke, Vertrau, o Liebe! deiner Macht! Denn ach! Was wurden nicht für Werke Schon oft durch dich zu Stand gebracht. Was aller Welt unmöglich scheint, Wird durch die Liebe doch vereint. (Dialogue) BELMONTE: Oh, Constanza! How my heart is beating! The nearer the moment approaches, the more anxious my soul becomes. Love, be my guide! No. 17 - Aria BELMONTE: Oh love, I build upon your strength, I rely upon your power; Consider what works Have been achieved by you! What all the world thinks impossible Scene 4 Belmonte and Pedrillo PEDRILLO: Alles liegt auf dem Ohr. Es ist alles so ruhig, so stille als den Tag nach der Sündflut. BELMONTE: Nun, so laß uns befreien. Wo ist die Leiter? PEDRILLO: Nicht so hitzig. Ich muß erst das Signal geben. BELMONTE: Was hindert dich denn, es nicht zu tun? Mach fort. PEDRILLO: (sieht nach der Uhr.) Eben recht, Schlag zwölf. Gehen Sie dort an die Ecke, und geben Sie wohl acht, daß wir nicht überrascht werden. BELMONTE: Zaudre nur nicht! (Geht ab.) PEDRILLO: (Indem er seine Mandoline hervorholt.) Es ist doch um die Herzhaftigkeit eine erzläppische Sache. Wer keine hat, schafft sich mit aller Mühe keine an! Was mein Herz schlägt! Mein Papa muß ein Erzpoltron gewesen sein. (Fängt an zu spielen). Nun so sei es denn gewagt! (singt und akkompagniert sich). Nr. 18 Romanze PEDRILLO: In Mohrenland gefangen war Ein Mädel hübsch und fein; Sah rot und weiß, war schwarz von Haar, Seufzt Tag und Nacht und weinte gar, Wollt' gern erlöset sein. Da kam aus fremdem Land daher Ein junger Rittersmann; Den jammerte das Mädchen sehr; Jach, rief er, wag ich Kopf und Ehr, Wenn ich sie retten kann. Noch geht alles gut, es rührt sich noch nichts. BELMONTE: (kommt hervor) Mach ein Ende, Pedrillo. PEDRILLO: An mir liegt es nicht, daß sie sich noch nicht zeigen. Entweder schlafen sie fester als jemals, oder der Bassa ist bei der Hand. Wir wollen's weiter versuchen. Bleiben Sie nur auf Ihrem Posten. (Belmonte geht wieder fort.) Ich komm zu dir in finstrer Nacht, Laß, Liebchen, husch mich ein! Ich fürchte weder Schloß nach Wacht; Holla, horch auf, um Mitternacht Sollst du erlöset sein. Gesagt, getan; Glock zwölfe stand Der tapfre Ritter da; Sanft reicht sie ihm die weiche Hand; Früh man die leere Zelle fand; Fort war sie, Hopsasa! (Pedrillo hustet einigemal, Konstanze öffnet das Fenster) Sie macht auf, Herr! Sie macht auf! BELMONTE: Ich komme, ich komme! KONSTANZE: (oben am Fenster) Belmonte! BELMONTE: Konstanze, hier bin ich; hurtig die Leiter! (Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzes Fenster, Belmonte steigt hinein; Pedrillo hält die Leiter.) PEDRILLO: Was das für einen abscheulichen Spektakel macht. (Hält die Hand aufs Herz) Es wird immer ärger, weil es nun ernst wird. Wenn sie mich hier erwischten, wie schön würden sie mit mir abtrollen, zum Kopfabschlagen, zum Spießen oder zum Hängen. Je nu, der Anfang ist einmal gemacht, jetzt ist's nicht mehr aufzuhalten, es geht nun schon einmal aufs Leben oder auf den Tod los! BELMONTE: (kommt mit Konstanze unten zur Tür heraus) Nun, holder Engel, nun hab ich dich wieder, ganz wieder! Nichts soll uns mehr trennen. KONSTANZE: Wie ängstlich schlägt mein Herz, kaum bin ich imstande, mich aufrecht zu halten, wenn wir nur glücklich entkommen! PEDRILLO: Nur fort! nicht geplaudert, sonst könnt es freilich schief gehen, wenn wir da lange Rat halten und seufzen! (stößt Belmonte und Konstanze fort) Nur frisch nach dem Strande zu! Ich komme gleich nach. (Belmonte und Konstanze ab.) Nun, Kupido, du mächtiger Herzensdieb, halte mir die Leiter und hülle mich samt meiner Gerätschaft in einen dicken Nebel ein! (Er hat unter der Zeit die Leiter an Blondes Fenster gelegt und ist hinaufgestiegen.) Blondchen, Blondchen, mach auf um Himmels willen, zaudre nicht, es ist um Hals und Kragen zu tun! (Es wird das Fenster geöffnet, er steigt hinein.) (Dialogue) PEDRILLO: Everyone is asleep. (looks at the clock) Go and keep a sharp look?out, so that we shan't be caught. (taking up his mandolin) Courage is the most foolish thing in the world. If you haven't got it, nothing will give it to you. My father must have been the greatest coward ever. (He starts to play) Nothing venture, nothing win! No. 18 - Romance PEDRILLO: In Moorish lands imprisoned lay A girl, pretty and delicate; Rosy cheeks, white skin, black hair, She sighed day and night, she even wept, Longing to be rescued. Then came from foreign lands A young knight Who took pity on the maiden. Hey, he cried, I'll risk my life and honour If only I can rescue her. PEDRILLO: So far so good; nothing is stirring. BELMONTE: (comes forward) That is enough, Pedrillo. PEDRILLO: It's not my fault that they have still not shown themselves. We must try again. Just stay at your post. BELMONTE: (off again) PEDRILLO: I'll come to you at dead of night, Dearest, let me in quickly; I fear neither padlocks nor watchmen, Heigho, take heed, at midnight You shall be saved. No sooner said than done, one the stroke Of midnight the brave knight was there; Gently she gave him her white hand, Next morning her cell was found to be empty; She was gone, up and away! (Dialogue) PEDRILLO: (as Constanza opens her window) She's opening up, Sir, she's opening up! (Pedrillo places the ladder under the window; Belmonte climbs in. Belmonte and Constanza emerge from the door.) CONSTANZA: How anxiously my heart is beating! If only we can escape safely. PEDRILLO: Away, quickly! No chatting now! (Belmonte and Constanze off) Blonda, Blonda! Hurry up, for heaven's sake! (He climbs into her window.) Scene 5 Osmin und ein schwarzer Stummer öffnen die Tür von Osmins Haus, wo Pedrillo hineingestiegen ist. Osmin, noch halb schlaftrunken, hat eine Laterne. Der Stumme gibt Osmin durch Zeichen zu verstehen, daß es nicht richtig sei, daß er Leute gehört habe usw. Osmin, a black mute OSMIN: Lärmen hörtest du? Was kann's denn geben? Vielleicht Schwärmer? Geh, spioniere, bringe mir Antwort. (Der Stumme lauscht ein wenig herum; endlich wird er die Leiter an Osmins Fenster gewahr, erschrickt und zeigt sie Osmin, der wie im Taumel, mit der Laterne in der Hand an seine Haustür gelehnt, steht und nickt.) Gift und Dolch! Was ist das? Wer kann ins Haus steigen? Das sind Diebe, oder Mörder. (Er tummelt sich herum; weil er aber noch halb schlaftrunken ist, stößt er sich hier und da.) Hurtig, hole die Wache! Ich will unterdessen lauern. (Der Stumme ab. Osmin setzt sich auf die Leiter, mit der Laterne in der Hand, und nickt ein. Pedrillo kommt rückwärts wieder zum Fenster herausgestiegen und will die Leiter wieder herunter.) BLONDE: (oben am Fenster, wird Osmin gewahr und ruft Pedrillo zu.) O Himmel, Pedrillo! Wir sind verloren! PEDRILLO: (sieht sich um, und sowie er Osmin gewahr wird, stutzt er, besieht ihn und steigt wieder zum Fenster hinein) Ach, welcher Teufel hat sich wider uns verschworen! OSMIN: (auf dem Leiter dem Pedrillo nach, ruft) Blondchen, Blondchen! PEDRILLO: (im Hineinsteigen zu Blonde) Zurück, nur zurück! OSMIN: (steigt wieder zurück) Wart, Spitzbube, du sollst mir nicht entkommen. Hilfe! Hilfe! Wache! Hurtig, hier gibt's Räuber, herbei, herbei! (Pedrillo kommt mit Blonde unten zur Haustür heraus, sieht schüchtern nach der Leiter und schleicht sich dann mit Blonde darunter weg) PEDRILLO - BLONDE: (im Abgehen) O Himmel, steh uns bei, sonst sind wir verloren! OSMIN: Zu Hilfe, zu Hilfe! Geschwind! (er will nach) WACHE: (mit Fackeln, halten Osmin auf) Halt, halt! Wohin? OSMIN: Dorthin, dorthin. WACHE: Wer bist du? OSMIN: Nur nicht lange gefragt, sonst entkommen die Spitzbuben. Seht ihr denn nicht? Hier ist noch die Leiter. WACHE: Das sehn wir, kannst nicht du sie angelegt haben? OSMIN: Gift und Dolch! Kennt ihr mich denn nicht? Ich bin Oberaufseher der Gärten beim Bassa. Wenn ihr noch lange fragt, so hilft euer Kommen nichts. (Ein Teil der Wache bringt Pedrillo und Blonde zurück) Ah endlich! Gift und Dolch! Seh' ich recht? Ihr beide? Warte, spitzbübischer Pedrillo, dein Kopf soll am längsten festgestanden sein. PEDRILLO: Brüderchen, Brüderchen, wirst doch Spaß verstehn? Ich wollt dir dein Weibchen nur ein wenig spazieren führen, weil du heute dazu nicht aufgelegt bist. Du weißt schon (heimlich zu Osmin) wegen des Zypernweins. OSMIN: Schurke, glaubst du mich zu betäuben? Hier verstehe ich keinen Spaß. Dein Kopf muß herunter, so wahr ich ein Muselmann bin. PEDRILLO: Und hast du einen Nutzen dabei? Wenn ich meinen Kopf verliere, sitzt deiner um so viel fester? (Ein anderer Teil der Wache, auch mit Fackeln, bringt Belmonte und Konstanze.) BELMONTE: (widersetzt sich noch) Schändliche, laßt mich los! WACHE: Sachte, junger Herr, sachte! Uns entkommt man nicht so geschwinde. OSMIN: Sieh da, die Gesellschaft wird immer stärker! Hat der Herr Baumeister auch wollen spazieren gehen? O ihr Spitzbuben! Hatte ich heute nicht recht, (zu Belmonte) daß ich dich nicht ins Haus lassen wollte? Nun wird der Bassa sehen, was für sauberes Gelichter er um sich hat. BELMONTE: Das beiseite! Laß hören, ob mit euch ein vernünftig Wort zu sprechen ist? Hier ist ein Beutel mit Zechinen, er ist euer, und noch zweimal so viel; laßt mich los. KONSTANZE: Laßt euch bewegen! OSMIN: Ich glaube, ihr seid besessen? Euer Geld brauchen wir nicht, das bekommen wir ohnehin: eure Köpfe wollen wir. (zur Wache) Schleppt sie fort zum Bassa! BELMONTE - KONSTANZE: Habt doch Erbarmen, laßt euch bewegen! OSMIN: Um nichts in der Welt! Ich habe mir längst so einen Augenblick gewünscht. Fort, fort! (Die Wache führt Belmonte und Konstanze fort, samt Pedrillo und Blonde.) Nr. 19 Arie OSMIN: O, wie will ich triumphieren, Wenn sie euch zum Richtplatz führen Und die Hälse schnüren zu; Hüpfen will ich, lachen, springen Und ein Freudenliedchen singen, Denn nun hab' ich vor euch Ruh. Schleicht nur säuberlich und leise Ihr verdammten Haremsmäuse, Unser Ohr entdeckt euch schon. Und eh' ihr uns könnt entspringen, Seht ihr euch in unsern Schlingen, Und erhaschet euren Lohn. (Geht ab.) OSMIN: Poison and daggers, what's this? Thieves! Murderers! (He sits down on the bottom rung of the ladder and starts to sleep. The mute departs.) BLONDA: (looks out of the window) Heavens above, Pedrillo! We are lost. (Pedrillo comes out of the door with Blonda; they tiptoe away. Some guards escort Pedrillo and Blonda back.) OSMIN: Do my eyes deceive me? You two? Just you wait, you rascally Pedrillo. Your head must part company from your shoulders, as sure as I am a Muslim. (Some more guards bring Belmonte and Constanza.) BELMONTE: (struggling) Wretches, let go of me! OSMIN: Did the architect want to take a stroll as well? BELMONTE: Here is a purse full of cold coins, it is yours if you let me go. OSMIN: I do believe you are out of your mind! We do not need your money, we will get that anyway; we want your heads. (The guards lead Belmonte and Constanza away together with Pedrillo and Blonda.) No. 19 - Aria OSMIN: Oh, how I shall triumph When they conduct you to the place of execution And put the garrotte round your throats! I shall gambol, laugh and jump about And sing a song of delight, Since I am rid of you at last. No matter how softly and carefully you prowl, You confounded harem mice, Our ear is bound to detect you! And ere you can escape us You find yourselves caught in our snares And will get your just deserts. Oh, how I shall triumph ... Scene 6 Zimmer des Bassa The Pasha's apartments Selim with his attendants, later Osmin, Belmonte, Constanza and guards SELIM: (zu einem Offizier) Geht, unterrichtet euch, was der Lärm im Palast bedeutet. Er hat uns im Schlaf aufgeschreckt, und laßt mir Osmin kommen. (Der Offizier will abgehen, indem kommt Osmin, zwar hastig, doch noch ein wenig schläfrig.) OSMIN: Herr, verzeih, daß ich es so früh wage, deine Ruhe zu stören! SELIM: Was gibt's, Osmin, was gibt's? Was bedeutet der Aufruhr? OSMIN: Herr, es ist die schändlichste Verräterei in deinem Palast - SELIM: Verräterei? OSMIN: Die niederträchtigen Christensklaven entführen uns - die Weiber. Der große Baumeister, den du gestern auf Zureden des Verräters Pedrillo aufnahmst, hat deine - schöne Konstanze entführt. SELIM: Konstanze? Entführt? Ah, setzt ihnen nach! OSMIN: O s'ist schon dafür gesorgt! Meiner Wachsamkeit - hast du es zu danken, daß ich sie wieder beim Schopf gekriegt habe. Auch mir selbst hatte der - spitzbübische Pedrillo eine gleiche Ehre zugedacht, und er hatte mein Blondchen schon beim Kopf, um mit ihr - in alle Welt zu reisen. Aber Gift und Dolch, er soll mir's entgelten! Sieh, da bringen sie sie! (Belmonte und Konstanze werden von der Wache hereingeführt.) SELIM: Ah, Verräter! Ist's möglich? Ha, du heuchlerische Sirene! War das der Aufschub, den du begehrtest? Mißbrauchtest du so die Nachsicht, die ich dir gab, um mich zu hintergehen? KONSTANZE: Ich bin strafbar in deinen Augen, Herr, es ist wahr; aber es ist mein Geliebter, mein einziger Geliebter, dem lang schon dieses Herz gehört. O nur für ihn, nur um seinetwillen fleht ich um Aufschub. O laß mich sterben! Gern, gern will ich den Tod erdulden; aber schone nur sein Leben - SELIM: Und du wagt's, Unverschämte, für ihn zu bitten? KONSTANZE: Noch mehr: für ihn zu sterben! BELMONTE: Ha, Bassa! Noch nie erniedrigte ich mich zu bitten, noch nie hat dieses Knie sich vor einem Menschen gebeugt: aber sieh, hier lieg ich zu deinen Füßen und flehe dein Mitleid an. Ich bin von einer großen spanischen Familie, man wird alles für mich zahlen. Laß dich bewegen, bestimme ein Lösegeld für mich und Konstanze so hoch du willst. Mein Name ist Lostados. SELIM: (staunend) Was hör' ich! Der Kommandant von Oran, ist er dir bekannt? BELMONTE: Das ist mein Vater. SELIM: Dein Vater? Welcher glückliche Tag! Den Sohn meines ärgsten Feindes in meiner Macht zu haben! Kann was angenehmeres sein? Wisse, Elender! Dein Vater, dieser Barbar ist schuld, daß ich mein Vaterland verlassen mußte. Sein unbiegsamer Geiz entriß mir eine Geliebte, die ich höher als mein Leben schätzte. Er brachte mich um Ehrenstellen, Vermögen, um alles. Kurz, er zernichtete mein ganzes Glück. Und dieses Mannes einzigen Sohn habe ich nun in meiner Gewalt! Sage, er an meiner Stelle, was würde er tun? BELMONTE: (ganz niedergedrückt) Mein Schicksal würde zu beklagen sein. SELIM: Das soll es auch sein. Wie er mit mir verfahren ist, will ich mit dir verfahren. Folge mir, Osmin, ich will dir Befehle zu ihren Martern geben. (zu der Wache) Bewacht sie hier. (Dialogue) SELIM: What is it, Osmin? What is the meaning of this commotion? OSMIN: My Lord, the most scandalous treachery in your palace? SELIM: Treachery? OSMIN: The fine architect has ? abducted your lovely Constanza. (Belmonte and Constanza are led in by the guard.) SELIM: Traitor! Can it be true? And you, false siren? Is this how you abu sed the indulgence which I showed you, in order to deceive me? CONSTANZA: It is true, Sir, that I am culpable in your eyes. But this is my belo ved. I will gladly embrace death, but spare his life! SELIM: Impudent woman, you dare to beg for mercy for him? CONSTANZA: I dare more: to die for him! BELMONTE: Pasha! Never before have I humbled myself to beg. But behold, I lie at your feet and ask for your mercy. I am the scion of a great Spanish family. My name is Lostados. SELIM: (surprised) What do I hear? Do you know the Commandant of Oran? BELMONTE: He is my father. SELIM: Your father? What blessed day! To have the son of my worst enemy in my power! Listen, wretch! It is because of your father, that barbarian, that I had to leave my country. His implacable greed robbed me of my beloved, whom I treasured more than life itself. He deprived me of an honourable position, of my property, of everything. In a word, he ruined my whole happiness. And now I have this man's only son in my power. Tell me, if he were in my position, what would he do? BELMONTE: (quite despondent) My fate would be deplorable indeed. SELIM: And so it shall be. As he treated me, so I shall treat you. (exit with Osmin) Scene 7 Belmonte and Constanza Nr. 20 Rezitativ und Duett BELMONTE: Welch ein Geschick! o Qual der Seele! Hat sich denn alles wider mich verschworen! Ach, Konstanze! Durch mich bist du verloren! Welch eine Pein! KONSTANZE: Laß, ach, Geliebter! laß dich das nicht quälen. Was ist der Tod? Ein Übergang zur Ruh! Und dann, an deiner Seite, Ist er Vorgeschmack der Seligkeit. BELMONTE: Engelsseele! Welch holde Güte! Du flößest Trost in mein erschüttert Herz, Du linderst mir den Todesschmerz Und ach! ich reiße dich ins Grab. Meinetwegen sollst du sterben! Ach Konstanze! Kann ich's wagen, Noch die Augen aufzuschlagen? Ich bereite dir den Tod! KONSTANZE: Belmont! du stirbst meinetwegen! Ich nur zog dich ins Verderben Und ich soll nicht mit dir sterben? Wonne ist mir dies Gebot! BELMONTE - KONSTANZE: Edle Seele! dir zu leben Ist mein Wunsch und all mein Streben. Ohne dich ist mir's nur Pein, Länger auf der Welt zu sein. BELMONTE: Ich will alles gerne leiden. KOSNTANZE: Ruhig sterb' ich, und mit Freuden, BELMONTE - KONSTANZE: Weil ich dir zur Seite bin. Um dich, Geliebte(r), Geb' ich gern mein Leben hin. O welche Seligkeit! Mit dem (der) Geliebten sterben Ist seliges Entzücken! Mit wonnevollen Blicken Verläßt man da die Welt. No. 20 - Recitative and Duet BELMONTE: What cruel fate! What grief! Has everything conspired against me? Oh, Constanza! Through my fault you are in peril! What agony! CONSTANZA: Beloved, do not let it trouble you. What is death? It leads to peace. And furthermore, by your side, It is a foretaste of bliss. BELMONTE: Angelic being! What sweet perfection! You bring comfort to my distracted heart. You ease the mortal pain, And I, alas, take you into the grave with me. You must die on my behalf! O, Constanza, how dare I Lift my eyes to you? I am the cause of your death! CONSTANZA: Belmont, you die because of me! It is I who brought about your ruin, And should I not die with you? This precept is bliss for me. TOGETHER: Noble soul, to live for you Is my desire and all I strove for. Without you, to live on in this world Brings me nothing but pain. BELMONTE: Gladly will I suffer everything, CONSTANZA: Peacefully and joyfully will I die, TOGETHER: Because you will be by my side. For you beloved, I would gladly give my life. Oh what delight! To die with the beloved Is enchanted bliss! With radiant looks We shall depart this world. Scene 8 Pedrillo und Blonde werden von einem andern Teil der Wache hereingeführt. Constanza, Belmonte, Pedrillo, Blonda, Pasha, Osmin (gleeful) and attendants. PEDRILLO: Ach, Herr, wir sind hin! An Rettung ist nicht mehr zu denken. Man macht schon alle Zubereitungen, um uns aus der Welt zu schaffen. Es ist erschrecklich, was sie mit uns anfangen wollen! Ich, wie ich im Vorbeigehen gehört habe, soll in Öl gesotten und dann gespießt werden. Das ist ein sauber Traktament! Ach, Blondchen, Blondchen, was werden sie wohl mit dir anfangen? BLONDE: Das gilt mir nun ganz gleich. Da es einmal gestorben sein muß, ist mir alles recht. PEDRILLO: Welche Standhaftigkeit! Ich bin doch von gutem altchristlichen Geschlecht aus Spanien, aber so gleichgültig kann ich beim Tode nicht sein! Weiß der Teufel - Gott sei bei mir, wie kann mir auch jetzt der Teufel auf die Zunge kommen? (Dialogue) SELIM: Are you trembling? Are you ready to receive your sentence? BELMONTE: Yes, Pasha. Take your revenge upon me, expunge the wrongs that my father committed against you.? SELIM: You are mistaken. I despised your father far too much ever to follow in his footsteps. Take your freedom, take Constanza, tell your father that you were in my power, that I released you so that you might tell him that it is a far greater pleasure to repay injustices suffered by good deeds than to compensate evil by more evil. CONSTANZA: Lord, forgive me! Until now I valued ... your noble soul, but now I admire … SELIM: Enough! I hope that, in return for the deceipt that you practi ced upon me, you should never regret that you rejected my love. (turns to leave) PEDRILLO: (falls at his feet) My Lord! Dare we two wretches also implore you to be lenient? OSMIN: No lenience for him! He has deserved death a thousand times. SELIM: Then let him find it in his own country. (to the guards) Conduct all of them to their ship. OSMIN: What! Is he to take my Blonda away as well? SELIM: (jovially) Old fellow - calm yourself. Those whom one cannot win over by kindness one has to get rid of. No. 21a - Vaudeville BELMONTE: Never will I forget your benevolence; For ever shall I sing your praises. In every place, at every time I shall proclaim you great and noble. CONSTANZA - BELMONTE - PEDRILLO - BLONDA - OSMIN: Anyone who can forget such graciousness Deserves to be looked upon with scorn. CONSTANZA: Never, even while rejoicing in love, Shall I forget what gratitude commands; My heart, devoted to love from now on, Feels emotions inspired by gratitude as well. CONSTANZA - BELMONTE - PEDRILLO - BLONDA - OSMIN: Anyone who can forget such graciousness Deserves to be looked upon with scorn. PEDRILLO: If ever I were to forget How close I came to being strangled, And all the other perils? I'd run as though my head were on fire. CONSTANZA - BELMONTE - PEDRILLO - BLONDA - OSMIN: Anyone who can forget such graciousness Deserves to be looked upon with scorn. BLONDA: My Lord Pasha, full of joy I thank you Most heartily for board and lodging. But I am truly glad That you allow me to depart from here. (pointing to Osmin) Just look upon that beast there, Is that to be endured? OSMIN: These dogs, we ought to burn them, Who tricked us so shamefully! I can bear it no longer; My tongue is almost paralysed Through not being able to order their reward: First you'll be beheaded, Then you'll be hanged, Then impaled On red?hot spikes, Then burned, Then manacled And drowned; Finally flayed alive. (runs off in a rage) CONSTANZA - BELMONTE - BLONDA - PEDRILLO: Nothing is as loathsome as revenge; But to be humane and kind And to forgive without self?interest – Only a great soul is capable of that. Anyone who can forget such graciousness Deserves to be looked upon with scorn. No. 21b – Chorus CHORUS OF JANISSARIES: Long live Pasha Selim! Let him be honoured! Let his exalted brow be wreathed With rejoicing and renown. Scene 9 SELIM: Nun, Sklave! Elender Sklave! Zitterst du? Erwartest du dein Urteil? BELMONTE: Ja, Bassa, mit so vieler Kaltblütigkeit, als Hitze du es aussprechen kannst. Kühle deine Rache an mir, tilge das Unrecht, so mein Vater dir angetan; ich erwarte alles und tadle dich nicht. SELIM: Es muß also wohl deinem Geschlechte ganz eigen sein, Ungerechtigkeiten zu begehen, weil du das für so ausgemacht annimmst? Du betrügst dich. Ich habe deinen Vater viel zu sehr verabscheut, als daß ich je in seine Fußtapfen treten könnte. Nimm deine Freiheit, nimm Konstanzen, segle in dein Vaterland, sage deinem Vater, daß du in meiner Gewalt warst, daß ich dich freigelassen, um ihm sagen zu können, es wäre ein weit größer Vergnügen eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit Lastern tilgen. BELMONTE: Herr! Du setzest mich in Erstaunen ... SELIM: (ihn verächtlich ansehend) Das glaub ich. Zieh damit hin, und werde du wenigstens menschlicher als dein Vater, so ist meine Handlung belohnt. KONSTANZE: Herr! vergib! Ich schätzte bisher deine edle Seele, aber nun bewundre ich ... SELIM: Still! Ich wünsche für die Falschheit, so Sie an mir begangen, daß Sie es nie bereuen möchten, mein Herz ausgeschlagen zu haben. (im Begriff abzugehen) PEDRILLO: (tritt ihm in den Weg und fällt ihm zu Füßen.) Herr! Dürfen wir beide Unglückliche es auch wagen, um Gnade zu flehen? Ich war von Jugend auf ein treuer Diener meines Herrn. OSMIN: Herr, beim Allah, laß dich ja nicht von dem verwünschten Schmarotzer hintergehn! Keine Gnade! Er hat schon hundertmal den Tod verdient. SELIM: Er mag ihn also in seinem Vaterlande suchen. (zur Wache) Man begleite alle viere an das Schiff. (gibt Belmonte ein Papier) Hier ist euer Paßport. OSMIN: Wie! Meine Blonde soll er auch mitnehmen? SELIM: (scherzhaft) Alter, sind dir deine Augen nicht lieb? Ich sorge besser für dich als du denkst. OSMIN: Gift und Dolch! Ich möchte bersten. SELIM: Beruhige dich. Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muß man sich vom Halse schaffen. Nr. 21 Vaudeville BELMONTE: Nie werd' ich deine Huld verkennen Mein Dank bleibt ewig dir geweiht; An jedem Ort, zu jeder Zeit Werd' ich dich groß und edel nennen. ALLE: Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an. KONSTANZE: Nie werd' ich im Genuß der Liebe Vergessen, was der Dank gebeut; Mein Herz, der Liebe nun geweiht Hegt auch dem Dank geweihte Triebe. ALLE: Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an. PEDRILLO: Wenn ich es je vergessen könnte, Wie nah' ich am Erdrosseln war, Und all der anderen Gefahr; Ich lief, als ob der Kopf mir brennte. ALLE: Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an. BLONDE: Herr Bassa, ich sag' recht mit Freuden Viel Dank für Kost und Lagerstroh. Doch bin ich recht von Herzen froh Daß er mich läßt von hinnen scheiden. (auf Osmin zeigend) Denn seh er nur das Tier dort an, Ob man so was ertragen kann. OSMIN: Verbrennen sollte man die Hunde Die uns so schändlich hintergehn; Es ist nicht länger auszustehn. Mir starrt die Zunge fast im Munde Um ihren Lohn zu ordnen an: Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen; dann vebrannt, dann gebunden, und getaucht; zuletzt geschunden. (läuft voll Wut ab) KONSTANZE - BELMONTE - BLONDE - PEDRILLO: Nichts ist so häßlich als die Rache; Hingegen menschlich, gütig sein, Und ohne Eigennutz verzeihn. Ist nur der großen Seelen Sache! Wer dieses nicht erkennen kann, Den seh' man mit Verachtung an. CHOR DER JANITSCHAREN: Bassa Selim lebe lange! Ehre sei sein Eigentum! Seine holde Scheitel prange Voll von Jubel, voll von Ruhm.

Mozart: Die Entführung aus dem Serail (Vụ trốn thoát khỏi hậu cung)

Âm nhạc: Wolfgang Amadeus Mozart

Libretto: Christoph Friedrich Bretzner dựa theo phóng tác của Gottlieb Stephanie

Công diễn lần đầu: theo lệnh của hoàng đế Áo Joseph II vào ngày 16 tháng 7 năm 1782 tại Burgtheater, Vienna.

Nhân vật: Loại giọng

Constanze: Soprano

Belmonte: Tenor

Blonde: Soprano

Osmin: Bass

Tóm tắt nội dung

Màn 1: Thổ Nhĩ Kỳ, những năm 1700. Tổng trấn Selim vừa mua 3 người châu Âu từ một cướp biển – Constanze, một phụ nữ Tây Ban Nha xuất thân từ một gia đình tốt; Blonde, người hầu gái người Anh của nàng; và Pedrillo, đầy tớ của vị hôn phu của Constanze, Belmonte. Belmonte đã lần theo dấu vết của họ tới cung điện bên bờ biển, nơi mà Constanze là người ái phi của tổng trấn và Pedrillo là người làm vườn. Blonde được tổng trấn tặng cho tên giám sát của hắn, Osmin. Cuộc chạm trán đầu tiên của Belmonte là với Osmin, đã cư xử rất lịch thiệp cho tới khi Belmonte nói về Pedrillo, tình địch của hắn. Hắn đuổi Belmonte đi và nhiếc mắng Pedrillo, đang hy vọng làm lành với hắn. Belmonte quay trở lại để tìm người đầy tớ cũ của mình, người đã nói với chàng rằng tổng trấn yêu Constanze nhưng sẽ không chiếm đoạt nàng. Pedrillo sẽ cố gắng để thu xếp một cuộc gặp cho Constanze và Belmonte và sẽ trốn bằng thuyền với Blonde nếu họ có thể vượt qua được Osmin. Đang ẩn náu, Belmonte mong mỏi gặp Constanze, sẽ tới cùng Tổng trấn Selim. Khi tổng trấn hỏi nàng tại sao nàng lại bị phiền muộn khi hắn tỏ tình. Constanze đáp lại rằng nàng không thể quên được tình yêu mình dành cho hôn phu đang ở xa của mình. Sau khi nàng rời đi, Pedrillo giới thiệu Belmonte cho tổng trấn bảo rằng chàng là một kiến trúc sư trẻ đầy triển vọng. Selim chào đón chàng, ra về, tổ chức một cuộc họp vào ngày hôm sau. Osmin chặn đường khi Belmonte và Pedrillo cố gắng vào cung, nhưng hắn đã bị rối tung lên, và hai người nước ngoài dẫn hắn chạy vòng vòng. Bị hoa mắt, hắn không phát hiện hai người đã đột nhập vào cung.

Màn 2: Trong vườn, Blonde làm Osmin ngạc nhiên về sự thông minh của mình và coi thường hắn khi hắn đe dọa cô. Constanze tìm gặp Blonde và phàn nàn về tình cảnh buồn chán của mình không thể khá hơn khi tổng trấn lại hỏi cưới nàng. Nàng đã kiêu ngạo từ chối, chấp nhận mọi tra tấn, kể cả cái chết. Khi họ ra ngoài Blonde và Pedrillo vào vườn, bàn kế hoạch bỏ trốn; họ sẽ chuốc cho Osmin say, và bốn người yêu nhau sẽ rời đi trên chiếc thuyền của Belmonte. Sau đó Pedrillo đi lo việc của mình, tìm Osmin, dù việc uống rượu là trái với Đạo Hồi. Hoàn toàn say, tên béo đi quanh với chai rượu, rời bãi biển để Belmonte có cơ hội gặp Constanze. Cuộc sum họp của họ được Blonde và Pedrillo chia vui.

Màn 3: Trước lúc nửa đêm, Pedrillo đặt một chiếc thang ở dựa vào cửa sổ của các cô và hát một bản dạ khúc, là dấu hiệu để bỏ trốn. Nhưng Pedrillo đã đánh thức Osmin còn không quá choáng váng để nhận ra mọi chuyện và dẫn họ tới chỗ tên tổng trấn đang tức giận. Belmonte đề nghị hắn đòi tiền chuộc từ gia đình giàu có của chàng, dòng họ Lostados. Lúc này, tên tổng trấn nhận ra rằng Belmonte chính là con trai của kẻ thù cũ của hắn, người đã bắt hắn bị lưu đày. Nhưng rốt cuộc, hắn đã quyết định lấy ân báo oán còn hơn là nợ máu phải trả bằng máu, trả tự do cho Constanze và Belmonte, kể cả Blonde và Pedrillo. Osmin không hài lòng lắm vì sẽ mất Blonde, nhưng tổng trấn đã hứa tặng hắn phần thưởng khác. Khi chuẩn bị căng buồm, các đôi tình nhân tạ ơn tổng trấn.

Ngô Thu Yến (nhaccodien.info) dịch

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